Düsseldorfer Football-Legende Panther trauern um Walter Rohlfing

Die Düsseldorfer Football-Legende starb im Alter von nur 63 Jahren. Er arbeitete als Spieler und Trainer bei den Panthern und später auch bei Rhein Fire.

Walter Rohlfing als Mitglied des Trainerteams bei Rhein Fire 1998.

Walter Rohlfing als Mitglied des Trainerteams bei Rhein Fire 1998.

Foto: Horstmüller

Footballer gelten als harte Burschen, die sich in ihren Spielen unerschrocken ins noch so große Getümmel stürzen. Doch zu bestimmten Anlässen haben sie eine ganz besonders weiche Seite. Letzteres zeigt sich jetzt, wo die Kunde vom Tod der Football-Legende Walter Rohlfing die Runde macht, in eindrucksvoller Weise. In den sozialen Netzwerken bringen viele seiner Weggefährten ihre Trauer zum Ausdruck, man zeigt sich geschockt über sein Ableben im Alter von nur 63 Jahren. Der im besten Sinne footballverrückte Rohlfing hat den uramerikanischen Sport in Deutschland so geprägt wie kaum ein anderer.

Begonnen hatte er in den 1970er-Jahren als Bundesliga-Schwimmer beim VfL Benrath, doch mit der Gründung der Panther im Jahre 1978 ließ ihn der Virus Football nicht mehr los. Wegen seiner Figur und seiner Position als Center in der Offense-Line bekam er bereits als Spieler in der Schülermannschaft den Spitznamen KDC (kleiner dicker Center). Doch sagte diese Position in der Mitte der Offense – wo es gilt, die Angriffe der größten und schwersten gegnerischen Defense-Akteure auf den Quarterback furchtlos abzuwehren – auch schon einiges über den Spieler und späteren Trainer Rohlfing aus.

Bereits 1982 übernahm er die U19 der Panther als Coach und führte die Rookies prompt zur Deutschen Meisterschaft. Nach zwei Meisterschaften als Spieler 1983 und 1984 wechselte er endgültig ins Trainerfach und gewann auf Anhieb den Titel 1986. Addiert man Rohlfings Titel, die er als europaweit geachteter Defense-Spezialist sammelte, kommt man bis zum gesundheitlich bedingten Ende seiner Arbeit auf zwei Worls Bowls mit Rhein Fire in der NFL Europe, eine Goldmedaille bei den World Games und zwei Europameisterschaften mit der Nationalmannschaft, fünf Deutsche Meisterschaften und eine Deutsche Jugend-Meisterschaft.

Das Ehrenmitglied der Panther wurde 2006 in die Hall of Fame des Klubs aufgenommen. Vor zwei Jahren folgte seine Einführung in die Football Fan Hall of Fame, an der er aber aus gesundheitlichen Gründen nicht mehr teilnehmen konnte. Auch der Besuch der Panther-Spiele war nicht mehr möglich, doch am heimischen PC verfolgte er jede Minute und sparte nicht mit kritischen Worten. Der ehemalige Erfolgstrainer der Rookies, Steffen Breuer, dessen erster Trainer im Schülerteam Rohlfing war, hat ihn noch am Vortag seines Todes im Krankenhaus besucht. „Er erzählte voll Stolz von der Erfolgen in den 80er Jahren, nahm aber auch kritisch zur aktuellen Situation des Vereins Stellung, so wie immer halt. Ganz gleich, wo man sich in der Vergangenheit in der Football-Szene aufhielt, immer wurde man gefragt: Was macht Walter? Unfassbar, dass dies einen Tag später für immer vorbei ist.“

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