Lokalsport Flüchtlinge trainieren gratis im Sportwerk

Düsseldorf · Die Taekwondo-Abteilung des Sportwerks ist größer geworden. "Inzwischen trainieren zehn Flüchtlinge bei uns. Sie müssen keinen Vereinsbeitrag bezahlen", erläutert Sportwerk-Vorsitzender Tayar Tunc. "Für uns ist es eine humanitäre Selbstverständlichkeit, die Jungs und Mädels aus Afghanistan, dem Iran und dem Irak zu unterstützen."

Die meisten der Sportwerk-Zugänge haben bereits in ihrer Heimat Taekwondo gemacht, einer ist sogar ein echter Top-Athlet. Gemeint ist Bahman Nazari. Der 27-Jährige flüchtete aus dem Iran nach Deutschland und wurde in Leverkusen untergebracht. Seit seinen Jugendjahren gehörte Nazari der iranischen Nationalmannschaft an. "Die Iraner gehören im Taekwondo zur Weltelite", erklärt Tunc. "Er kommt jetzt mehrmals pro Woche zu uns zum Training. Man sieht sofort seine internationale Klasse. Demnächst wird Bahman auch für das Sportwerk in der Wettkampfklasse bis 75 Kilo starten."

Wie Nazari haben die anderen Flüchtlinge, die im Sportwerk trainieren, wenig Verständigungsprobleme. Alle sind in die normalen Trainingsgruppen integriert, verstehen sich mit ihren Trainingskameraden und Übungsleitern vergleichsweise problemlos. Nicht, dass die Trainer persisch oder die Flüchtlinge deutsch sprächen - benutzt wird die internationale Sprache des Sports: vormachen und nachmachen. "Alle Flüchtlinge bemühen sich aber, schnell deutsch zu lernen", sagt Tunc. "Das fördert die Integration, und die ist uns sehr wichtig."

(RP)
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