Feldhandballer Horst Strack Der Mann, der Handball und Tennis mit beiden Händen spielte

Horst Strack trat auf dem Feld gegen die ganz Großen an: „Hansi“ Schmidt, Kurt Klühspies, Herbert Lübking. Jetzt feierte der Düsseldorfer, der Tennis und Handball beidhändig spielte, seinen 80. Geburtstag.

 Horst Strack beim Einsatz im Feldhandball – hier mal mit links.

Horst Strack beim Einsatz im Feldhandball – hier mal mit links.

Foto: RP/HST

Hans Günther „Hansi“ Schmidt eilte der Ruf voraus, in den 1960er- und 1970er-Jahren der weltbeste Handballspieler zu sein. Diese Einschätzung kann Horst Strack nur bestätigen. „Durch seine Körpergröße und Dynamik war Hansi einfach überragend. Im Handball war er der Bomber der Nation“, schwärmt Strack. „Seine Klasse machte sich in der Halle noch eher bemerkbar als im Feldhandball.“

Strack, der in der Vorwoche sein 80. Lebensjahr vollendete, muss es wissen, denn in den Jahren 1967 bis 1972 trat er regelmäßig gegen Schmidt und dessen VfL Gummersbach an. „Wir sind mit dem TV Angermund 1967 als Westdeutscher Meister in die Feldhandball-Bundesliga aufgestiegen und mussten dort gegen Klubs wie Grün-Weiß Dankersen, TV Oppum, TV Großwallstadt, Hamburger SV, VfL Bad Schwartau oder VfL Gummersbach antreten“, erinnert sich der Jubilar. „In deren Reihen standen Nationalspieler wie eben Schmidt, Kurt Klühspies, Jochen Brand, Helmut Kosmehl oder Herbert Lübking.“

Strack, der mit rechts wie mit links hart und präzise werfen konnte, erinnert sich an wahre „Feld-Schlachten“ gegen die großen Vereine des Handballs. „Gegen Gummersbach oder Dankersen haben wir im Ratinger Stadion gespielt. Es kamen bis zu 6000 Zuschauer“, so Strack. 2000 waren es beim allerersten Bundesligaspiel des TVA. Es endete mit einem 17:14-Sieg über den HSV. In Gummersbach folgte eine 11:18-Niederlage. Im Rückspiel wurde der VfL mit 14:7 deklassiert. Bis 1973, als die Feld-Bundesliga dicht gemacht wurde, blieb der TVA Erstligist. „Wir haben ja alle auch in der Halle gespielt. Allmählich war der Feldhandball nicht mehr attraktiv genug“, erklärt Strack. „Das lag auch daran, dass etwa Gummersbach im Hallenhandball national und international Spitze war. Das bedeutete, dass die Belastung für Schmidt und Kollegen einfach zu groß wurde.“

Bis 1974 war Strack noch in der Halle aktiv, zuletzt als Spielertrainer der TSG Benrath. „Ich war damals 34 Jahre alt und dachte, es reicht. Ich habe mich anderen Dingen zugewandt, und Familie und Job wurden auch wichtiger“, sagt der ehemalige Vertriebsleiter einer großen Farbenfabrik. Später, als Tennisspieler in der Senioren-Niederrheinliga für den TC Rheinstadion, warfen ihm seine Gegner immer wieder verstohlene Blicke übers Netz zu. Strack spielte nur Vorhand. In Situationen, in denen andere Rückhand spielen würden, wechselte Strack den Schläger einfach in die linke Hand. „Eigentlich bin ich Rechtshänder, aber ich war ja auch schon im Handball beidhändig unterwegs. Das hat sich im Tennis fortgesetzt“, erläutert Strack lächelnd.

Ohnehin ist er ein Balltalent. In seiner Jugend war er zum Fußball-Sichtungstraining beim MSV Duisburg eingeladen. „Nebenan trainierte eine Handball-Mannschaft, und ich dachte: Och, mach doch auch mal ein paar Würfe. Der Handballtrainer hat mich sofort angesprochen, weil ich mit links geworfen habe“, erzählt Strack. Der Rest ist Düsseldorfer Geschichte.

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