Football Erfahrung kostet jeden Panther plötzlich 800 Euro

Düsseldorf · Footballer belegen bei der U 19-Weltmeisterschaft in Kuwait den siebten Platz. Ärger nach der Rückkehr.

Für sieben U19-Footballspieler der Panther und Physiotherapeutin Sandra Baumgärtner ging vor wenigen Tagen ein wohl einmaliges Erlebnis und in manchen Dingen auch ein Abenteuer zu Ende. Die Düsseldorfer waren zwei Wochen zuvor mit der Jugend-Nationalmannschaft Deutschlands zu den Weltmeisterschaften nach Kuwait gereist. Im Direktflug ging es von Frankfurt aus in die Gluthitze von Kuwait, wo sie zwei Wochen lang auf die besten Nachuchs-Teams der Welt trafen. Sportlich konnten die Deutschen Junioren zwar keine große Überraschung landen und wurden nach drei Niederlagen und einem Sieg nur Siebter im Starterfeld.

Aber davon abgesehen hatte die Deutsche Auswahl einen ausgezeichneten Eindruck hinterlassen, wobei besonders die Spieler der Panther Dominik Fries, Daniel Rennich, Christoph Winkler, Moritz Petzold, Luca Joachim, Nikita Schönborn und Florian Kallwitz für ihr stets diszipliniertes Verhalten auf und neben den Sportplätzen Lob von allen Seiten bekamen.

Die Deutschen, bei der letzten Weltmeisterschaft noch Bronze-Gewinner, waren erst kurzfristig für diese WM nachnominiert worden. Australien hatte kurzfristig abgesagt, und so musste das Team von Manager Peter Springwald den Platz der ebenfalls fehlenden Auswahl von Amerika/Samoa einnehmen. Dies erwies sich als großer Nachteil, denn die Gegner hießen dadurch USA, Kanada und Mexiko. In der anderen Gruppe mit Österreich, Frankreich, Titelverteidiger Kanada und Gastgeber Kuwait wäre ein bessseres Abschneiden möglich gewesen. In den Ländern, mit denen sich Deutschland messen musste, gehört Football zum Schulsport, so dass diese in der Junioren-Altersklasse einen beachtlichen Leistungsvorsprung haben. Zudem hatte das Springwald-Team durch die kurze Vorbereitung nur die Möglichkeit zu zwei Trainingscamps.

So überraschte es nicht, dass die Deutsche U19 alle Gruppenspiele verlor - gegen Japan 20:48, gegen USA 0:54 und gegen Mexiko 7:35. In der Partie um Platz sieben traf man dann auf den Kuwait, das trotz verkürzter Spielzeit (die Spieluhr wurde nicht angehalten) hoch mit 76:0 geschlagen wurde. Das Abschneiden des Gastgebers, der nur derbe Niederlagen einstecken musste und im Football als Entwicklungsland gilt, war neben der Hitze und des gerade herrschenden Ramadans der dritte Grund, warum die Vergabe der WM nach Kuwait allseits für Unverständnis sorgte.

Eine ganz unangenehme Nachricht erwartete die Spieler nach ihrer Heimkehr vom Innenministerium. Obwohl der Olympische Sportbund die finanzielle Unterstützung der Teilnehmer vorgeschlagen hatte, lehnte dies das Ministerium ab. Als Begründung wurde angeführt, dass es sich bei der WM um eine nachrangige Mini-Weltmeisterschaft handele, an der die Bundesrepublik kein Interesse habe. So kamen auf jeden Spieler rund 800 Euro Kosten zu, die die Reise nach Kuwait für viele Spieler auch zu einem finanziellen Abenteuer werden ließ.

(RP)
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