Tischtennis EM-Titel helfen auch Borussia

Das Team der Düsseldorfer Borussia ist die wertvollste Tischtennismannschaft in ganz Europa. Das haben die Europameisterschaften in St. Petersburg eindrucksvoll bewiesen.

 Germany's Timo Boll seen in action during men's semi-final doubles at the European Table Tennis championships in St. Petersburg, Russia, Saturday, Oct. 11, 2008. (AP Photo/Alexey Vysotsky)

Germany's Timo Boll seen in action during men's semi-final doubles at the European Table Tennis championships in St. Petersburg, Russia, Saturday, Oct. 11, 2008. (AP Photo/Alexey Vysotsky)

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Borussias Spitzenspieler Timo Boll kehrte erneut als dreifacher Titelträger (Team, Doppel, Einzel) von der EM zurück. Christian Süß brachte es auf zwei EM-Siege (Team, Doppel). Dimitrij Ovtcharov wurde mit einmal Gold dekoriert (Team). Und Marcos Freitas holte sich die Bronzemedaille im Doppelwettbewerb. Das nötigt auch den deutschen Elitekickern Respekt ab. DFB-Präsident Theo Zwanziger und Nationalmannschaftsmanager Oliver Bierhoff ehrten die drei Mannschafts-Europameister beim Fußball-Länderspiel Deutschland gegen Wales in Mönchengladbach.

Sowieso kommt besonders Timo Boll kaum noch zum Arbeiten. Ehrungs- und Repräsentationstermine jagen sich. "Für Tischtennis ist das sehr positiv. Unser Sport erhält eine große Öffentlichkeit und beweist seine Attraktivität. Dadurch entwickelt sich das Tischtennis in Deutschland", freut sich Borussia-Manager Andreas Preuß. Für die Einsätze des "goldigen" Trios muss die Borussia derzeit nicht tiefer in die Tasche greifen als vor der EM. "Die Verträge sind gemacht", erläutert Preuß. Doch nach Ablauf der aktuellen Kontrakte wird es wahrscheinlich teurer. "Solche Erfolge machen die Spieler für viele Vereine attraktiv, auch für ausländische. Der Kampf um Verträge wird härter", erklärt der Manager.

Direkte positive Auswirkungen auf die wirtschaftliche Situation des Europameister-Heimatvereins sieht Preuß nicht. "Der FC Bayern wird auch nicht belohnt, wenn Fußballer aus dem Verein Europameister werden", weiß Preuß. Die Effekte sind eher mittelbarer Natur. "Die olympische Silbermedaille und die EM-Titel steigern die Attraktivität der Borussia für Sponsoren und auch für Zuschauer. Die Titelsammlung kann später für den Club nutzbringend sein", meint der Manager.

Auf die sportlichen Ziele und die Konzentration aufs Wesentliche, also die Arbeit der Sportler an der Platte, sieht Preuß keine negativen Auswirkungen. Im Gegenteil, die Favoritenrolle der Borussia in Meisterschaft und Pokal ist weiter zementiert worden. Klar ist aber auch, dass die Spieler Prioritäten setzen müssen, um nicht frühzeitig ausgebrannt zu sein. Das nächste Ligaspiel gegen Grenzau ist nicht der Saisonhöhepunkt. Deshalb kann es sein, dass die Borussen immer mal wieder eine Partie verlieren. Aber die wichtigen Begegnungen müssen gewonnen werden. An der Motivation der Spieler, für den Verein das Beste zu geben, lässt Preuß keinen Zweifel. "Jeder will Meister werden. Dafür fahren wir mehr als 20000 Kilometer im Jahr durch Deutschland", erklärt der Manager.

(RP)
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