Inlinehockey Faszination Inlinehockey

Eishockeyspieler tauschen im Sommer gerne die Kufen gegen die Rollen. Sie führten die DEG Rheinrollers zur Deutschen Meisterschaft.

 Dennis Kohl im Tor der Rheinrollers.

Dennis Kohl im Tor der Rheinrollers.

Foto: RP/RR

Lukas Pfeil (23) und Dennis Kohl (42) sind fasziniert vom härtesten und schnellsten Mannschaftssport der Welt.  „Eishockey ist der schönste und attraktivste Sport“, sagen sie. Pfeil ist Stürmer des Landesligisten Neusser EV, Kohl Torwart beim Regionalligisten Dinslaken Cobras. Von Kindesbeinen an jagen sie dem Puck hinterher. Doch was tun, wenn die Eisflächen in den Hallen im Sommer abgetaut sind und Eishockeyspielen nicht möglich ist? Ganz einfach: Sie haben sich der Inlinehockey-Mannschaft der DEG Rheinrollers angeschlossen.

„Eishockey und Inlineskaten ergänzen sich perfekt, sind einander sehr ähnlich“, sagt Kohl, der als Keeper im Sommer mit der gleichen Ausrüstung wie im Winter spielt. Das macht es freilich während der sommerlichen Hitze in der Halle an der Brehmstraße sehr schwierig. „Wir haben schon 40 Grad in der Halle gehabt“, sagt Kohl.

Pfeil ist vor zwei Jahren zu den Rheinrollers gestoßen, die er als Spielertrainer und Käpt’n in die vergangene Saison führte. Der Angreifer hat großen Spaß an dem Sport auf den Rollen gefunden. „Inlinern mit der Mannschaft macht mir sogar fast mehr Spaß als Eishockey“, sagt der Youngster, der über die Stadtliga zu den Rheinrollers kam. Eishockey ist für ihn Drama und Dynamik, Athletik und Präzision, Teamgeist und Leidenschaft. Inlineskating vereint alle diese Eigenschaften auch, ist aber nicht so körperlich. „Und das kommt mir als eher technisch gutem und schnellem Spieler entgegen“, sagt Pfeil. „Inlinehockey ist eher von der Taktik  geprägt und filigraner.“ Der Sport wirkt auch weniger dynamisch, da die Mannschaften mit einem Spieler weniger auf dem Platz stehen als im Eishockey.

Kohl ist offenbar wegen seiner Vorliebe für die bunten Helme zum Eishockey und damit auch zum Inlinehockey gekommen. „Jedenfalls erzählen mir das meine Eltern“, sagt Kohl. „Schon als Dreijähriger sollen mich die bunten Kopfschutze der Keeper fasziniert haben.“ Bis heute lässt er sich für jede Spielzeit einen neuen Helm anfertigen.

Die beiden Spieler haben auch durch ihre internationalen Einsätze Spaß am Inlinehockey. „Ich genieße es, dass wir ganz schön rumkommen“, sagt Kohl, der an den Weltmeisterschaften 2018 in Tschechien und 2019 in Italien teilnahm, in diesem Jahr unter anderem Turniere in Mannheim und Belgien absolvierte. Vor allem die Veranstaltung in Manheim verlief ganz nach seinem Geschmack, denn dort fügten die DEG Rheinrollers ihrer Titelsammlung eine weitere Trophäe hinzu: Wenige Wochen nach dem Triumph im Pokalwettbewerb gewannen sie im Mannheimer Friedrichspark das Finalturnier um den Deutschen Meistertitel. Die Düsseldorfer gewannen alle fünf Begegnungen und erzielten dabei 26:3 Treffer. Das entscheidende Spiel war der 1:0-Sieg über Gastgeber und Titelverteidiger Quadrat Mannheim: Den Siegtreffer in dieser vorletzten Partie des Meisterturnieres erzielte Max Bleyer.

Durch den Triumph darf der Verein das Turnier im nächsten Jahr selbst veranstalten und qualifizierte sich für den Europapokal. Zum Team gehören neben Routiniers wie Gabriel Hildebrandt und Christian Müller im Eishockey aktive Akteure wie Kohl und Alexander Eckl (EV Duisburg). Dazu kommt André Ehlert, der bei der Skaterhockey-Mannschaft Crash Eagles Kaarst aktiv ist.

 dennis kohl rheinrollers

dennis kohl rheinrollers

Foto: RP/RR

Die Rhein Rollers waren früher das Maß aller Dinge. Nach der Spaltung in DIHV Gladiators, die einen Platz in der Liga der DIHL bekamen, und Rhein Rollers, die in der IHD-Bundesliga des Rollsport-Verbandes antraten, ging es mit den Düsseldorfern und dem Inlinehockey bergab. Doch nun erlebt die Truppe eine Renaissance. Und auch die Sportart. Sie ist plötzlich wieder ziemlich angesagt. „Wir hoffen, dass die Deutsche Meisterschaft bald wieder im Ligamodus ausgetragen werden kann und nicht nur bei einer Endrunde an einem Wochenende“, sagt Kohl.

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