Rudern Eine Herausforderung für Olympionike

Düsseldorf · 720 Ruderer aus acht Nationen nahmen am 42. Rheinmarathon des RC Germania teil.

Richard Powell schaut auf seine geschundenen Hände. Drei neue dicke Blasen, die größte davon mit Blut gefüllt, zieren die Innenseite. Ein kurzes Kopfnicken und ein gemurmeltes "Es hätte schlimmer kommen können", beenden die Hand-Lesung des zweimaligen Olympiateilnehmers. 1988 in Seoul und 1992 in Barcelona saß der heute 52-Jährige im australischen Vierer. 2013 war der Mann aus Brisbane Crewmitglied im Boot mit der Startnummer 22, einem Gig-Doppelvierer, Mindest-Durchschnittsalter 43, des Grennaskolan Riksinternats Griff Rowing Section (Schweden) beim 42.

Rheinmarathons des RC Germania. Er war von seinem alten Freund Greg Kewley, der der Rudercoach an der schwedischen Schule ist, eingeladen worden. "Im Vorjahr stand Greg während der Siegerehrung auf dem Germania-Balkon und telefonierte mit mir. Er hat nicht viel gesagt, einfach nur, dass ich das erleben müsste. Also bin ich diesmal hier", erläutert Powell. Zwar schmerzen ihn nach den 42,8 Kilometern von Leverkusen zum Germania-Clubhaus in Hamm Rücken, Hintern, Hände und noch so einige andere Körperteile, er ist von Schweiß und Rheinwasser völlig durchnässt, doch das ändert nichts an Powells Meinung.

"Das war das längste Rennen, bei dem ich je in einem Boot gerudert bin, aber ich liebe diese Veranstaltung", so der viermalige australische Meister. Vor 20 Jahren ruderte er im Einer bei Weltmeisterschaften gegen mehrmaligen Weltmeister Peter Michael Kolbe und im Zweier gegen den fünffachen Olympiasieger Steven Redgrave (England). Gewonnen hat Powell nicht. In Hamm landete die Powell-Crew auf Platz 53 unter den insgesamt 143 Booten mit 720 Insassen aus acht Nationen.

Steuermann des Bootes mit der Startnummer 22 war Albrecht Müller, der Germania-Ehrenvorsitzende war 1964 in Tokyo einer der deutschen Olympioniken.

(RP)
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