Lokalsport Düsseldorfer revolutioniert Golfball-Marker

Düsseldorf · Der golfende Unternehmer Carsten Klingberg lässt seinen "Linefinder" mit Put-Anzeige weltweit patentieren.

Die Idee kam Carsten Klingberg im Urlaub. Im Golfurlaub, versteht sich. "Jeder Golfer hat immer und überall einen Ballmarker in der Hosentasche", erzählt der 54-Jährige. "Oft sind es nur Kunststoff-Scheibchen, manchmal aber auch liebevoll gefertigte Exemplare mit dem Logo eines besonderen Klubs, in dem man mal eine Runde gespielt hat." Diese sind dann beliebte Sammlerstücke, und aus diesem Gedanken erwuchs dann Klingbergs Idee.

Wenn jeder Golfer immer eine solche Scheibe dabei hat, um auf dem Grün die Lage seines Balles zu markieren, während man diesen aufnimmt und reinigt - dann wäre es doch für Unternehmen eine tolle Sache, wenn diesen Marker das Logo einer Firma ziert. Klingberg, mit der AK50-Mannschaft des GC Grafenberg soeben in die vierte Liga aufgestiegen, ließ gar nicht erst wertvolle Zeit verstreichen und ging mit seiner Idee zu einem Patentanwalt. Dessen Prüfung ergab zur Überraschung der beiden, dass zuvor noch niemand das Potential eines Ballmarkers mit Werbebotschaft erkannt hatte. So ließ Klingberg den "Linefinder", wie er den Marker nannte, patentrechtlich schützen.

Dabei soll es jedoch nicht bleiben. "Wir haben bereits angeleiert, den Linefinder weltweit zu schützen", berichtet der Inhaber eines Immobilienbüros. "Und zwar in China, denn nur wenn der weltweite Patentschutz dort installiert wurde, ist man vor Markenpiraterie wirklich geschützt."

Aber auf welche Weise kann ein Start-Up-Unternehmen mit einem Ballmarker Geld verdienen? "Der Hintergedanke ist, dass der Linefinder stets ein Geschenk bleiben soll, das ein Unternehmen einem Golfer überreicht", erklärt der mittlerweile im Zooviertel heimische Oberkasseler. "Mein Ballmarker soll nie zum Kauf in einem Regal liegen. Die Idee ist, dass eine Firma bei uns eine bestimmte Anzahl Linefinder mit ihrem Logo in einer Farbe nach Wunsch bestellt und dann ihre Kunden und Partner weitergibt." Wichtig ist dabei, dass der Linefinder ein hochwertiges Produkt ist: nicht aus Kunststoff, sondern aus Edelstahl. "Der hält ewig", sagt Klingberg schmunzelnd.

Der Clou ist jedoch nicht nur das Material, sondern auch das Innenleben des Ballmarkers. Das jeweilige Logo ist keine einfache Folie, sondern es wird in den Edelstahl gelasert. Über dem Logo befindet sich eine Flüssigkeit mit einer Luftblase - und anhand derer kann der Golfer, wie bei einer Wasserwaage, erkennen, wie stark und in welche Richtung sich das Putting-Grün neigt. "Dadurch ist der Linefinder mehr als nur ein hübsches Sammlerstück, er kann im Idealfall das Golfspiel des Anwenders verbessern."

Bei der Produktion hatte Klingberg ein bisschen Glück. "Die Firma Vallurec in Mülheim sprang gleich auf meine Idee an, weil sie die Herstellung des Prototypen als Lehrauftrag an die Auszubildenden weitergeben konnte." Aber ohne Glück geht eben auch im Golf nichts.

(jol)
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