Brand in Düsseldorf-Oberbilk Einbrecher sollen Feuer in Vereinsheim gelegt haben

Düsseldorf · Das Vereinsheim des SC Schwarz-Weiß 06 ist am frühen Dienstagmorgen durch ein Feuer zerstört worden. Betroffen ist auch das Zentrum für angewandte Fußballlehre. Derzeit geht die Polizei von Brandstiftung aus.

Fotos: Großbrand im Vereinsheim vom SC Schwarz-Weiß 06
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Großbrand im Vereinsheim vom SC Schwarz-Weiß 06

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Foto: Patrick Schüller

Großeinsatz für die Feuerwehr: Mehr als 100 Einsatzkräfte waren in der Nacht auf Dienstag damit beschäftigt, am Vereinsheim des Oberbilker Fußballclubs SC Schwarz-Weiß (SCSW) 06 einen Vollbrand zu löschen. Gegen 2.40 Uhr hatten Anwohner rund um die Uniklinik wegen Brandgeruchs den Notruf gewählt. Gegen 3.40 Uhr entdeckten die Einsatzkräfte dann das Feuer am Stoffeler Kapellenweg auf dem ehemaligen Bundesgartenschau-Gelände. Das Vereinsheim liegt zwischen einem Spielplatz und einer Kleingartensiedlung. Nach drei Stunden war das Feuer unter Kontrolle, die Nachlöscharbeiten dauerten bis weit in den Vormittag. Der Sachschaden wird auf 500.000 Euro geschätzt. Verletzt wurde niemand.

Am Morgen danach liegen überall verkohlte Balken und geschmolzene Wärmedämmung herum, das Obergeschoss ist nur noch ein schwarzes Gerippe. Die Polizei geht von Brandstiftung aus. Es gebe Hinweise auf einen Einbruch und eine Brandlegung, sagte ein Sprecher. Nun sollen die Videoaufnahmen des Clubs dabei helfen, den oder die Täter zu finden. Das Feuer soll im ersten Stock des Gebäudes gelegt worden sein. Bis es im entdeckt und die Feuerwehr verständigt war, hatte es sich bereits durch den gesamten ersten Stock gefressen und leckte bedrohlich am Erdgeschoss.

„Das ist die größte Katastrophe, die man sich vorstellen kann“, meint Michael Drinhausen, Vorsitzender des SCSW. Das Fußballtraining für die Fußballer musste am Dienstag ausfallen. „Wir müssen schauen, dass wir den Trainings- und Spielbetrieb so schnell wie möglich wieder in Gang zu bekommen“, erklärt Drinhausen. Der SCSW hat eine Kooperation mit der Turngemeinde von 1881. Deren Anlage liegt etwa 200 Meter entfernt. „Ich habe schon vorgefühlt, ob wir deren Umkleidekabinen nutzen können. Das Flutlicht können wir aktuell nicht einschalten, weil die Steuerung im Clubhaus liegt.“

Besonders hart erwischte es das Zentrum für angewandte Fußballlehre (ZfaF). Deren gut 90 Quadratmeter großer Bürobereich ist in Flammen aufgegangen. „Wir haben vor drei Monaten gut 30.000 Euro und jede Menge Arbeitsstunden investiert, um unsere Büros zu renovieren und technisch aufzurüsten“, erläutert ZfaF-Inhaber David Breitmar. „Jetzt ist alles zerstört. Unsere ganzen Verträge mit Kindertagesstätten, offenen Ganztagschulen, Vereinen und so weiter waren auf den Computern, das ist jetzt futsch“, so Breitsam. Aufgeben wolle man deshalb aber nicht. „Wir arbeiten jetzt von zu Hause und bauen alles wieder auf“, verspricht Breitsam.

Ebenfalls schade ist es um die erst Anfang Oktober neu eröffnete Gaststätte. Sie war bis zum Jahresende als Veranstaltungsort für Feste und Weihnachtsfeiern ausgebucht. Der betreibende Gastronom wollte telefonisch keine Stellungnahme abgeben.

Glück im Unglück ist, dass der Sportplatz unversehrt blieb. Nur Glassplitter von zerplatzten Bierflaschen müssen entfernt werden. „Wahrscheinlich haben die Randalierer die Flaschen aus unserem Getränkepavillon auf den Kunstrasen geworfen“, so Drinhausen. Die Scherben aufzusammeln sollte kein Problem sein, denn am kommenden Wochenende stehen schon die nächsten Jugendspiele auf dem Schwarz-Weiß-Platz an.

Das Clubheim des SC Schwarz-Weiß hätte in nächster Zeit renoviert werden sollen. Dazu sollte es Zuschüsse von der Stadt geben; das Thema war für die nächste Sitzung des Sportausschusses vorgesehen. „Wegen der aktuellen Entwicklungen kommt dieser Punkt erst einmal wieder von der Tagesordnung“, teilte ein Sprecher der Stadt auf Anfrage mit. „Für das weitere Vorgehen muss eine genauere Schadensermittlung zunächst abgewartet werden.“

Bezirksbürgermeister Marko Siegesmund (SPD) sprach sich dafür aus, dem Verein schnell und unbürokratisch zu helfen. „Der SC Schwarz-Weiß macht wertvolle Arbeit, besonders im Jugendbereich, in einem schwierigen Stadtteil“, so Siegesmund. „Er hat jede Unterstützung verdient.“

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