Lokalsport Dirk Mader bringt Lohausener SV den Erfolg zurück

Düsseldorf · Der Trainer des Lohausener SV schafft mit seiner Mannschaft im dritten Jahr die Rückkehr in die Fußball-Bezirksliga.

Dirk Mader hatte sich wirklich bemüht, doch letztlich konnte auch er sich nicht vor seiner Mannschaft verstecken. Angeführt von Kapitän Manuel Mattukat stürmten die Kreisliga-Fußballer des Lohausener SV nach dem letzten Saisonspiel gegen den DSC 99 II (13:2) auf ihren Trainer zu, vergruben ihn unter sich und ließen ihn anschließend laut vernehmbar hochleben.

Dass Maders leuchtend weißes Poloshirt hernach nach einer Mischung aus Sekt und Bier roch, konnte der Coach verschmerzen, schließlich feierte er zusammen mit seiner Mannschaft nach einer gefühlten Ewigkeit die Rückkehr in die Bezirksliga. Zuletzt war der LSV dort in der Saison 2001/02 vertreten. "Ich glaube, dass es Lohausen dieses Jahr endlich verdient hat, in die Bezirksliga aufzusteigen", erklärt Mader freudestrahlend. Er muss es wissen, hat er doch mit den Grün-Weißen als Spieler und Trainer alle möglichen Höhen und Tiefen durchlebt. Vor fast genau 20 Jahren war Mader mit dem Klub aus dem Düsseldorfer Norden in die Landesliga aufgestiegen, als verantwortlicher Trainer (seit 2012) brauchte er dagegen drei Anläufe, um dieses Gefühl erneut erleben zu dürfen.

"In unserer ersten gemeinsamen Saison wussten wir auch nicht, was im Endeffekt dabei herauskommt", erinnert sich Mader. Es sollte letztlich zu Platz drei reichen, wobei der LSV den Meistertitel nur aufgrund eines Punktabzugs von drei Zählern verpasste und Sparta Bilk den Vortritt lassen musste. Im Jahr darauf scheiterte man jedoch an den eigenen Nerven. "Da waren wir es selber schuld", meint Mader. "Da haben wir zu früh gefeiert und sind uns zu sicher gewesen." Die Quittung folgte auf dem Fuße. Gegen Ratingen 04/19 II setzte es in der Rückrunde eine knappe 2:3-Niederlage, von der der damalige Verfolger BV 04 entscheidend profitierte und aufstieg.

Auch in dieser Saison hatte die Mader-Elf in Tusa 06 einen ebenbürtigen Konkurrenten, der nach der Hinrunde noch mit fünf Punkten Vorsprung vor ihr lag. Allerdings hielt dieses Mal das Nervenkostüm, und der LSV verlor in der Rückrunde kein einziges Spiel mehr. Beeindruckend war in dieser Phase vor allem die Art und Weise, wie man Fußball interpretierte, nämlich schnell und offensiv. Allein das Trio Albert Große-Ophoff (31 Treffer), Sebastian Stärk (22) und Jean-Pierre Kutzen (14) verbuchte zusammen 67 der 115 Tore. Manch einer von außen munkelte da schon von größeren Geldsummen, die die Verantwortlichen des Dorfklubs bewegt hätten, um ihre Leistungsträger langfristig zu binden. Doch Mader relativierte umgehend dieses Gerücht: "Wir haben kein Geld investiert, da der Großteil des Teams aus dem eigenen Verein stammt."

Tatsächlich waren zuvor lediglich sieben Akteure aus Maders Kader für einen anderen Verein aktiv, der Rest stammt aus der eigenen Jugend. "Lohausen ist immer noch so ein Dorf in sich", erklärt der Coach. Entsprechend kennen sich die meisten Spieler schon seit mehreren Jahren, wodurch der Zusammenhalt und die Identifikation mit dem Verein relativ groß ist. So ist es nicht unüblich, dass an Spieltagen regelmäßig auch die dritte und zweite Mannschaft zum Anfeuern kommt. In gut zwei Monaten werden sie mit Sicherheit erneut anwesend sein, wenn der erste Spieltag in der Bezirksliga angepfiffen wird. Bis dahin dürfte dann auch Maders Poloshirt wieder getrocknet sein.

(RP)
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