Basketball Derbysieg: ART Giants schlagen Leverkusen

Düsseldorf · Nach einer starken zweiten Hälfte steht ein klarer 95:75-Heimsieg für die ART Giants gegen Leverkusen Giants. Düsseldorfs ProA-Basketballer haben sich mit drei Siegen aus vier Zweitligaspielen in der Spitzengruppe etabliert.

Ryan Timothy Richmond von den ART Giants (weißes Trikot) setzt sichvgegen den Leverkusener Marc-André Fortin (links) durch.

Ryan Timothy Richmond von den ART Giants (weißes Trikot) setzt sichvgegen den Leverkusener Marc-André Fortin (links) durch.

Foto: RP/Benefoto

Für ein drittes Spiel in der Basketball Pro A mit 100 Punkten reichte es nicht. Die ART Giants bezwangen den Namenskollegen, die Giants Leverkusen, mit 95:75. Dass es nach den deutlichen Siegen in Bochum (102:90) und in Bremerhaven (112:78) im vierten Pro A-Spiel des Aufsteigers nicht erneut zu einem dreistelligen Ergebnis kam, lag an Center Lennart Boner. Der 2,07 Meter lange Center vergab kurz vor Ende der Partie im Castello in Reisholz fünf Freiwürfe hintereinander. Aber dass die Leverkusener bei nur 75 Punkten gehalten wurden, lag ebenfalls mit an Boner. Nach nur 11:24 Minuten Einsatzzeit in den effektiven 40 Minuten Spielzeit hatte Boner zehn Rebounds geholt und sechs Blocks gesetzt. Damit verhinderte der „Gigant unter dem Korb“ 32 mögliche Leverkusener Punkte.

„Lennart wird in dieser Trainingswoche wohl ein paar Freiwürfe zusätzlich investieren müssen“, meinte ART Giants-Headcoach Florian Flabb gut gelaunt. „Viel wichtiger ist aber, dass er unter den Körben eine unglaublich Präsenz hat und wie ein Krake fast jeden Ball an sich zieht. Es ist echt krass, was Lennart da leistet.“

Boners statistische Werte wären noch besser, hätte sich der 29-Jährige nicht direkt in den ersten 90 Sekunden der Partie vor 730 Zuschauern zwei Fouls geleistet. So wurde Flabb mit den Bohner-Einsatzzeiten vorsichtig, muss ein Spieler doch nach dem fünften Foul das Parkett bis zum Spielende verlassen. Dank Flabbs zurückhaltenden Einwechslungen seines Centers, konnte Boner mit vier Fouls belastet die Schlusssirene auf dem Spielfeld erleben.

Auch in den Phasen, in denen die Präsenz und Energie des Centers fehlten, war meist noch genug Dynamik und Feuer im ART-Spiel vorhanden, um die Giants aus Leverkusen in die Schranken zu weisen. Drei der vier Spielviertel gingen an die Düsseldorfer, nur eines konnten die von Ex-Europameister Hansi Gnad trainierten Gäste für sich entscheiden. Das führt dazu, dass die Castello-Hausherren mit einem sechs Punkte Rückstand den „Halbzeit-Tee“ serviert bekamen. Doch als der getrunken war und die Flabb-Truppe in der zweiten Halbzeit noch schneller, noch aufmerksamer und noch leidenschaftlicher spielte, liefen die Gäste meist nur noch hinterher. Dementsprechend bedient war Gnad nach dem Spielende. „In der zweiten Halbzeit haben wir komplett den Faden verloren“, bemängelte der Europameister von 1993. „Wir laufen herum wie kopflose Hühner. Wir haben verdient verloren.“

Zwar lief auch im Spiel der Düsseldorfer nicht alles wie geplant, so rollte Aufbauspieler Ryan Richmond manchmal verzweifelt mit den Augen, als seine Mitspieler nicht das machten wie er es erwartete, aber die Gnad-Truppe konnte daraus kein Kapital schlagen, waren die Gastgeber ihnen auch in Sachen Improvisation überlegen. Auch als die Leverkusener Fans Booker Coplin bei Freiwürfen angesichts seiner Lockenpracht mit störenden Zwischenrufen „Du hast die Haare schön“ aus dem Konzept bringen wollten, ließ das den ART-Akteur völlig kalt. „Es war eine tolle Atmosphäre und wir sind froh, dass wir als Mannschaft einiges zeigen konnten. Wir sind ein Team, das noch am Anfang steht und für das vieles recht neu ist. Letzte Woche haben wir erstmals gelernt mit einer hohen Führung zu spielen, und gegen Leverkusen konnte man sehen, dass wir damit schon besser umgehen können und ebenso den zwischenzeitlichen Rückstand in der Partie drehen konnten. Auch für die Mannschaft ist es gut zu wissen, dass uns das gelingen kann“, freut sich Flabb. „Es ist immer schön ein Derby zu gewinnen, vor allem so ein Besonderes, wenn man sieht wie nah beide Städte aneinander liegen. Darauf können wir jetzt weiter aufbauen.“

Mit drei Siegen aus vier Zweitligaspielen haben sich die ART Giants als Tabellenvierte in der Spitzengruppe der Tabelle etabliert.

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