Lokalsport Der SC West kann im Derby gegen Turu die Spitze verteidigen

Düsseldorf · Der Aufstiegskampf in der Fußball-Landesliga nimmt zurzeit ähnliche Formen an wie im Jahr zuvor. Damals eroberte der SC West sieben Spieltage vor Saisonende die Tabellenführung, die bis dato der Cronenberger SC innehatte. Am 19. Spieltag der aktuellen Saison - diesmal acht Spieltage vor Saisonende - wiederholt sich das Bild. Wieder gelangen die Oberkasseler pünktlich zum Schlussspurt auf die Pole-Position, wieder wurden die Cronenberger vom Thron gestürzt.

Es stellt sich die Frage, ob das Team von SCW-Trainer Marcus John nun die Reife besitzt, das Restprogramm erfolgreich durchzuziehen. Im Vorjahr wurden sowohl Cronenberg als auch der SC West noch vom VdS Nievenheim eingefangen, und auch diesmal lauern mit dem SC Velbert (Zweiter) und TV Kalkum-Wittlaer (Vierter) weitere potenzielle Meisterschaftsanwärter auf ihre Chance. Folgt nun also der Durchmarsch oder das Déjà-vu? John sieht das Spiel mit dem Jäger und Gejagten jedenfalls so: "Eigentlich mag ich die Rolle des Jägers lieber, aber wir wollen deswegen jetzt nicht extra verlieren", scherzt er. Den Aufstieg würde man also gerne mitnehmen, doch das Restprogramm stellt den SCW mit noch drei auszutragenden Derbys vor schwierigen Aufgaben.

Der erste von sieben Schritten soll dabei morgen mit einem Sieg im Lokalduell gegen Turu II erfolgen (15 Uhr, Schorlemerstraße). Bereits das Hinspiel erwies sich als hart umkämpfte Schlacht, die nach 90 Minuten keinen Sieger fand (1:1). Ein Freundschaftsdienst vom Düsseldorfer Nachbarn ist morgen allerdings auch nicht zu erwarten. Drei Gründe sprechen dafür: Fairness, Prestige und der Abstiegskampf. Immerhin befindet sich die Turu-Reserve als Tabellensiebter mit 26 Punkten nur drei Zähler vor dem Relegationsplatz. "Verlierst du einmal, stehst du bei der aktuellen Tabellenkonstellation wieder ganz woanders", betont John. Die Worte des SCW-Coaches sind demnach für beide Seiten zutreffend.

VfL Benrath - TV Kalkum-Wittlaer Für Giuseppe Montalto, Trainer des TV Kalkum-Wittlaer, hatte das 3:3 gegen den Tabellenletzten SV Union Velbert am verganengen Spieltag einen eher positiven Beigeschmack. Der Grund dafür lag in der furiosen Aufholjagd seines Teams, das innerhalb nur einer Halbzeit einen 0:3-Rückstand egalisieren konnte. Angesichts der zuletzt durchwachsenen Auftritte seiner Elf hofft Montalto daher auf die Signalwirkung dieses Teilerfolgs und eine Trendwende im anstehenden Derby morgen gegen den VfL Benrath (15 Uhr, Karl-Hohmann-Straße). Auch die Rückkehr von Maximilian Heckhoff, der nach längerer Auszeit aufgrund muskulärer Probleme wieder einsatzfähig sein wird, macht Montalto dabei Mut.

Eine leichte Aufgabe will der Coach in den abstiegsbedrohten Benrathern allerdings nicht sehen. "Die Benrather haben eine robuste und sehr kampfstarke Mannschaft. Im Hinspiel haben sie das bewiesen und gegen uns sogar einen 0:4-Rückstand aufgeholt", warnt er.

Montaltos Gegenüber Frank Moeser sieht die Favoritenrolle trotzdem bei dem Überraschungsteam aus Kalkum-Wittlaer. Die zuletzt oft thematisierte Mini-Krise des Aufsteigers will er dabei nicht gelten lassen. "Der TVKW hat am vergangenen Spieltag einen 0:3-Rückstand aufgeholt. So große Probleme kann die Mannschaft also nicht haben", erklärt er nüchtern. Aufgrund erheblicher Personalsorgen - neben dem rotgesperrten Martin Sosnik stehen auch Yannick Krohn, Marius Lippa, Patrick Breidohr, Tobias Koß und Sascha Hermanns verletzungsbedingt nicht zur Verfügung - sieht Moeser sein Team zudem nicht in der Pflicht. "Das Derby gegen Kalkum-Wittlaer ist für uns ein Bonusspiel", erläutert er und fügt hinzu: "Die wichtigen Spiele gegen direkte Konkurrenten um den Klassenerhalt stehen allerdings erst danach auf dem Programm."

Cronenberger SC - DSC 99 Auf dem Weg zum Klassenerhalt steht dem DSC 99 eine schwere Auswärtshürde beim Cronenberger SC bevor (morgen, 15 Uhr, Horst-Neuhoff-Sportplatz). Die Wuppertaler haben als Drittplatzierter der Fußball-Landesliga noch alle Optionen auf den Aufstieg und zudem in Nico Paland den torgefährlichsten Stürmer der Liga in ihren Reihen, der mit 27 Treffern bereits ein Tor mehr erzielt hat als das gesamte Team der Schwarz-Weißen im bisherigen Saisonverlauf. Sollte es den Düsseltalern aber gelingen, Paland wie im Hinspiel in Schach zu halten, so wäre mit einer konzentrierten Abwehrleistung durchaus ein Punkt für die Elf von Trainer Stefan Wiedon drin.

(RP)
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