Football Der Ruf aus San Francisco

Rhein Fires Headcoach Jim Tomsula folgte am Wochenende einer Einladung der 49ers, bei denen er ein Kandidat als Defensiv-Trainer ist. Die Düsseldorfer müssen seine Entscheidung abwarten.

 Rheinland oder Kalifornien? Für Jim Tomsula im Ernstfall sicher keine schwere Entscheidung.

Rheinland oder Kalifornien? Für Jim Tomsula im Ernstfall sicher keine schwere Entscheidung.

Foto: Rhein Fire

"Wir befinden uns nicht im Schock-Zustand", betont Sammy Schmale, Geschäftsführer des Football-Unternehmens Rhein Fire. Für eine gewisse Unruhe sorgt die Meldung aber schon, die eine gravierende Veränderung an der sportlichen Führungsspitze des Teams mit sich bringen würde. Jim Tomsula, seit der vorigen Saison als Nachfolger von Pete Kuharchek als Cheftrainer bei Fire im Amt, erhielt ein Angebot aus der National Football League (NFL), als neuer Defense-Line-Coach der San Francisco 49ers.

Am Wochenende war der 39-Jährige der Einladung des Traditionsteams an die US-Westküste gefolgt, um sich als einer von mehreren - wohl drei - Kandidaten für den Posten vorzustellen. Schmale war darüber informiert, aber bis gestern Vormittag sonst kaum jemand. Umso größer war dann der Aufschrei, der diesem im Grunde völlig normalen Vorgang folgte. "Ich sehe bei uns noch keinen Handlungsbedarf; wir können nur abwarten", erklärte Schmale und fügte hinzu: "Das ist ein Teil unseres Business hier, und in diesem konkreten Fall für uns die Kehrseite der Medaille. Uns ehrt natürlich das Interesse des Top-Teams der 90er Jahre an unserem Headcoach. Das zeigt, dass wir hier gute Arbeit leisten."

Als Tomsula, der aus Pittsburgh stammt, 2006 neuer Cheftrainer am Rhein wurde, war er mit seinen 38Jahren der jüngste Headcoach in der Liga-Geschichte. Und fast wäre schon seinerzeit dieses Engagement kurz vor dem Meisterschafts-Start in Europa noch gescheitert. Denn Tomsula hatte ein lukratives Angebot vom NFL-Team der Oakland Raiders im Wert von 400000 Dollar vorliegen. Er lehnte ab und blieb bei Fire. Aber sollte nun San Francisco ihn verpflichten wollen, könnte und würde er diese Offerte sicher nicht ablehnen, und zwar wohl nicht nur aus finanziellen Gründen, sondern auch wegen des Renommees des Teams, das für viele Sportbeobachter zu den weltweit populärsten Mannschaften zählt. Es wird weltweit in einem Atemzug genannt mit Real Madrid (Fußball), den Dallas Mavericks (Basketball) oder den New York Yankees (Baseball).

Dass sich San Francisco zu diesem Zeitpunkt um Tomsula bemüht, ist nicht verwunderlich. Ganz nach der bekannten Floskel: Nach der Saison ist vor der Saison. Die 49ers enttäuschten nämlich auf der ganzen Linie, sind in den Play-offs der NFL nicht mehr mit dabei, so dass sie jetzt schon für die neue Spielzeit planen können und offensichtlich auch wollen. Dafür verantwortlich ist Headcoach Mike Nolan, der dort engagiert den Neuaufbau vorantreibt. Vielleicht mit Jim Tomsula an seiner Seite.

(RP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort