Lokalsport Der Rochusclub steht vor einer schwierigen Saison

Düsseldorf · Rochusclub-Teamchef Detlev Irmler hat Sorgen. Er weiß, das seine Mannschaft vor einer ganz schwierigen Saison steht. Finanziell, weil der Teamchef bei Sponsoren trotz aller Bemühungen und Gesprächen nur etwas mehr als 150 000 Euro hat zusammen sammeln können. Sportlich, weil wegen des knappen Budgets nicht immer die beste Mannschaft auflaufen kann.

"Ich bräuchte 500 000 Euro, dann würden wir schnurstracks Richtung Meisterschaft marschieren. So habe ich ein bisschen feuchte Hände für die Saison. Nach wie vor ist die Finanzierung das größte Problem. Es knirscht an allen Ecken und Enden", so Irmler.

Dabei hat der Teamchef trotz knapper Kassen aber mit viel guten Worten mal wieder eine mehr als konkurrenzfähige Truppe an den Rolander Weg gelockt. Mit Pablo Andujar (Weltrangliste 80/ehemals 33), Pere Riba Madrid (87/)65 und Albert Montanes (101/22) wurde sich Irmler mit einem alt-bekannten spanischen Trio einig. Spanische Tennisspieler sind ja als Sandplatzspezialisten bekannt und mit diesen dreien hat der Teamchef schon gute Erfahrungen gemacht.

Doch aus dem Trio ist noch vor dem ersten Bundesligaservice maximal ein Duo geworden. "Albert hat sich einen Bänderriss im Fuß zugezogen. Ob Pere zur Bundesliga fit ist, müssen wir sehen. Er hat zuletzt beim Turnier in Caltanisetta in Italien in der dritten Runde aufgegeben", erläutert Irmler.

Mit einer "last minute"-Verpflichtung ist dem Teamchef sogar noch ein richtiger Coup geglückt. Martin Klizan heißt die neue Nummer eins des Rochusclubs. Der Slowake, ehemals die Nummer 26 des globalen Rankings, ist nach verletzungsbedingten Fehlschlägen im letzten Jahr in der Weltrangliste wieder auf dem Weg nach oben. Bester Beweis ist sein Sieg beim ATP-Sandplatzturnier in München. Sowieso hat die Eliteliga-Mannschaft des Rochusclubs in diesem Jahr einen stark osteuropäischen Einschlag.

Mit dem Georgier Teymuraz Gabashvili (61), den Irmler in mühevoller Kleinarbeit von seinen Psycho-Problemchen befreien muss, den Slowaken Josef Kovalik (400), Filip Horanski (635), Doppelspezialist Michael Mertinak (108) und dem Kasachen Evgeny Korolev (621) stehen fünf weitere Osteuropäer bei Irmler unter Vertrag.

Dabei hofft er, dass seine ausgeprägten psychotherapeutischen Fähigkeiten unter anderem bei Korolev Wirkung zeigen. "Evgeny kann so gut Tennis spielen. Nur hat er das in der letzten Zeit nicht mehr auf den Platz gebracht", sagt Irmler.

Bei Mischa Zverev (205) nutzen alle Psycho-Tricks nichts. Die ehemalige Nummer 45 der Weltrangliste fällt wegen eines Sehnenanrisses in der Hand aus. Bleiben noch Igor Sijsling (58), Jesse Huta-Galung (147) Matwe Middelkoop (437), Peter Torebko (427) und die beiden Rochusclub-Eigengewächse Lucius von Arnim und Lorenz Schwab.

Zur Erinnerung: Wegen der Finanzkrise können nicht immer die besten Spieler eingesetzt werden, zwei bis drei fehlen verletzt. Kein Wunder, das Irmler feuchte Hände hat. Doch seine Fähigkeiten als Coach sind weithin bekannt. Der Düsseldorfer Tennis-Fan hält sich bei der Bundesliga-Prognose eben an einen der rheinischen Imperative: Et hät noch immer jut jejange.

(RP)
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