Boxen Timo Rost klar überlegen

Düsseldorf · Timo Rost siegt in seinem ersten Kampf im Cruiser-Gewicht durch einen frühen K.o. Für den Düsseldorfer Profi-Boxer ist es in der Classic-Remise der erste Kampf seit Februar.

Timo Rost kämpft jetzt im Cruiser-Gewicht.  Foto: Janning

Timo Rost kämpft jetzt im Cruiser-Gewicht. Foto: Janning

Foto: RP/Falk Janning

Das hatte sich Timo Rost ganz anders vorgestellt. Nur viereinhalb Minuten stand der Düsseldorfer im Rahmen der Boxnacht im Ring, dann war schon wieder alles vorbei. Der Ringrichter brach den Kampf ab. Timo Rost hatte bei seinem Gegner Slavisa Simeunovic einen schweren Schlag gelandet. Der Bosnier stürzte zwar nicht zu Boden, hing aber nach dem Treffer in den Seilen. Der Richter nutzte die Möglichkeit, den Kampf auch ohne Anzählen abzubrechen. Simeunovic äußerte später sein Unverständnis über die Entscheidung, er hätte gerne noch seine Chance gesucht. Enttäuschung auch bei den 650 Besuchern in der ausverkauften Classic Remise an der Harffstraße. Der Kampf des Lokalmatadosr gegen den Bosnier galt als Höhepunkt der Veranstaltung, die Daniel Sesana Retana vom Förderverein Düsseldorfer-Box-Vereine organisiert hatte.

Auch Timo Rost mochte den Abbruch seines Kampfes nicht unter allen Umständen zustimmen. Der Düsseldorfer hatte nach seinem ungewöhnlichen Wechsel vom Supermittel- zum Cruisergewicht lange nicht geboxt, war zuletzt im Februar öffentlich zu sehen gewesen. Nun hatte er sich monatelang auf seinen ersten Auftritt in der neuen Gewichtsklasse vorbereitet. Ihm ging es vor allem darum, ein Gefühl für die Bedingungen in der anderen Klasse zu bekommen. „Das war in den anderthalb Runden natürlich leider überhaupt nicht möglich“, so Rost. „Ich hätte gerne erlebt, wie es mir in den Runden vier, fünf und sechs ergangen wäre.“ In den viereinhalb Minuten war er klar überlegen, besaß die Übersicht und die nötige Distanz. „Ich war fit, sehr konzentriert, bin gut mit den Armen gut rausgekommen.  Ich glaube, mein Gegner hat nicht ein einziges Mal mit seinen Handschuhen meinen Kopf berührt“, so der 32-Jährige. Trotzdem war er der Ansicht, dass sein Gegner noch eine Chance verdient gehabt hätte. „Auch im Sinne der Zuschauer. Ich denke, er hätte sich erholt. Mancher Boxer hat so einen Kampf sogar noch gedreht und für sich entschieden“, so Rost.

Auch die übrigen Profikämpfe konnten nicht unbedingt die Erwartungen der Besucher erfüllen, weil die Gegner den heimischen Kämpfern zu deutlich unterlegen waren. So setzte sich auch im Mittelgewicht der Frauen die Düsseldorferin Sarah Scheurich durch K.o. schon in der ersten Runde gegen die Georgierin Nana Chakhvashvili durch. Die attraktivste und interessanteste Auseinandersetzung war die im Mittelgewicht zwischen Ex-IBO-Weltmeister Anas El Abid aus Aachen und dem Georgier Konstantine Janga über acht Runden: Sie besaß ein ansehnliches Niveau, hatte Klasse, war ausgeglichen und spannend.

Vor den Profis maßen sich die Amateure im Städtekampf. Düsseldorf trat dabei gegen die Partnerstadt Czernowitz aus der Ukraine an und gewann mit Kämpfern vom BV 04, TuS Gerresheim und Boxsport Athletic 16:6.

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