Billard Das Runde muss ins Runde

Der BC Colours richtet am Samstag die Stadtmeisterschaft im Pool-Billard aus. Teilnehmen dürfen nur vereinslose Spieler.

 Anvisieren und einlochen: Beim Pool-Billard kommt es auf Geschick und Präzision an. Uasim Gurialschmonn hat die Stadtmeisterschaft schon zweimal gewonnen. Am Samstag wird er erneut dabei sein.

Anvisieren und einlochen: Beim Pool-Billard kommt es auf Geschick und Präzision an. Uasim Gurialschmonn hat die Stadtmeisterschaft schon zweimal gewonnen. Am Samstag wird er erneut dabei sein.

Foto: RP/colours

Im Gurkenland fing alles an. „Wir hatten nach dem Fußball meist noch Lust auf eine Runde Billard“, sagt Sascha Kühn. Der 45-Jährige kickte früher mit seinen Freunden bei Eintracht 05. Schräg gegenüber des Sportplatzes gab es in der Gaststätte „Zum Gurkenland“ einen Billardtisch. „Schon als 13- und 14-Jährige haben wir da nach den Trainingseinheiten und Spielen noch so manche Stunde mit dem Queue in der Hand verbracht. Da begann die Leidenschaft“, sagt Kühn. Er und seine Spielkameraden schlossen sich dann 2004 dem Billard-Club „BC Colours“ an, den es bereits seit 1994 gibt. Heute ist Kühn in dem Verein für das Sponsoring und die Öffentlichkeitsarbeit zuständig, richtet am Samstag mit seinen Vereinskameraden die Düsseldorfer Stadtmeisterschaft im Poolbillard aus.

Sie gehört zu den Höhepunkten im Jahreskalender des Klubs, der im Poolbillard der einzige eingetragene Verein der Stadt ist. Kühn freut sich darauf. Er ist unter anderem auch deshalb so leidenschaftlich dabei, weil „Billard ein Sport für jedermann ist“, wie er sagt. „Vom Jugendlichen bis zum Rentner, für Frauen und Männer, quer durch alle Gesellschaftsschichten – alle sind dabei.“ Und das komme alljährlich auch bei der Stadtmeisterschaft besonders gut zum Ausdruck. Kühn faszinieren seit dem ersten Kontakt mit dem Sport Präzision, Technik, Kondition und Taktik, die man für ein erfolgreiches Spiel braucht. „Man muss hoch konzentriert sein, um im Spiel zu bleiben. Millimeter entscheiden über Sieg oder Niederlage. Im Prinzip spielt man gegen sich selbst“, sagt er.

Auch bei der anstehenden siebten Auflage des Turnieres dürfen nur diejenigen mitmachen, die keinem Verein angehören. „Wir wollen Menschen für den Sport begeistern, die keinem Verein angehören“, sagt Kühn. Sein Klub hofft, mit dem Wettbewerb möglichst viele Hobbyspieler zu erreichen. Aus diesem Grund hat er das Startgeld mit fünf Euro je Teilnehmer auch recht gering gehalten. Es wird dann komplett über das Preisgeld an die acht besten Spieler des Turniers wieder ausgeschüttet. Für die Plätze eins bis drei gibt es außerdem Pokale.

In den 80er Jahren erreichte der Amateur-Billardsport in Deutschland seinen Höhepunkt. „In dieser Zeit war Billard ein echter Kneipensport, da besaßen gute Gaststätten und Cafés in der Regel einen Billardtisch“, sagt Kühn. Doch das hat sich geändert, aus vielen Schänken verschwanden die Tische.

Die Billardspieler schlossen sich deshalb vermehrt den Vereinen an und sorgten dort für einen enormen Boom. Dabei gewann nicht nur Snooker, viele entdeckten Pool-Billard, das beim BC Colours gespielt wird. Zunehmend begeisterten sich da auch Frauen für den Sport, der den Aktiven neben einer Menge Feingefühl auch logisches Denken abverlangt. „Doch der Boom ist leider vorbei, die Zahlen stagnieren seit Jahren“, sagt Kühn, der seinen Klub aus der Vergessenheit holen und bekannter machen möchte. Dafür soll die regelmäßige Ausrichtung der Stadtmeisterschaft einen Beitrag leisten.

Der BC Colours betreibt seinen Sport in keinem Café und in keiner Sportsbar. Ihn finden die Billardfreunde in angemieteten Räumen an der Reisholzer Werftstraße 25 in Reisholz. Das offizielle Training findet dort an einem Abend in der Woche statt: Jeden Montag treffen sich die Sportler ab 18.30 Uhr zu Trainingspartien, zum freiem Spiel „Eins gegen Eins“ und zu taktischen Übungen. „Wir wollen die Leute für den Sport begeistern. Und es macht einfach mehr Spaß, wenn man bei den Übungseinheiten vermittelt bekommt, wie ein Stoß perfekt ausgeführt wird“, sagt Kühn. Wer über diese Termine hinaus trainieren möchte, der besitzt dazu theoretisch an jedem Tag in den Räumen des BCC die Möglichkeit. Die Vereinsräume sind für die Mitglieder jederzeit zugänglich. Beim Training geht es über die Regeln hinaus auch um die richtige Haltung am Tisch – hier gibt es Tipps zum richtigen Stoßen und im taktischen Bereich.

Die Macher bei den Colours rechnen mit einer erneut guten Beteiligung an der Stadtmeisterschaft. Erwartet werden sowohl Stammgäste als auch „neue“ Hobbyspieler. Aufgrund der großen Nachfrage im vergangenen Jahr, hat der BCC die Teilnehmerzahl auf 40 Spieler begrenzt. Start für das Turnier ist um 16 Uhr.

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