Basketball Der Aufsteiger zahlt Lehrgeld

Düsseldorf · Basketball-Zweitligist ART Giants hat sein Potenzial schon gezeigt. Doch auf Strecke reicht Talent nicht. Nach dem guten Saisonauftakt folgte die Ernüchterung; aktuell sind die Giants Tabellen-15. „Wir stehen da, wo wir auch am Saisonende stehen wollen: auf einem Nicht-Abstiegsplatz“, meint Trainer Flabb.

Ryan Richmond von den ART Giants (rechts) im Duell mit Joanic Grüttner Bacoul von den Artland Dragons.

Ryan Richmond von den ART Giants (rechts) im Duell mit Joanic Grüttner Bacoul von den Artland Dragons.

Foto: RP/Ralph-Derek Schröder

Die ART Giants sind Aufsteiger in die 2. Basketball-Bundesliga Pro A. Dort sind zwölf von 34 Spielen absolviert. Nach drei Erfolgen in den ersten vier Begegnungen fanden sich die Giants in der Spitzengruppe wieder. „Wir sind mit viel Euphorie und Selbstvertrauen in die Liga gestartet. Zu Saisonbeginn sind alle Teams in der Findungsphase. Da waren wir vielleicht etwas weiter als die anderen“, meint Giants Cheftrainer Florian Flabb. „Inzwischen müssen wir einen Top-Tag haben, sonst setzt sich die individuelle Stärke der anderen Teams durch.“ Nach dem guten Saisonauftakt folgte aber Ernüchterung; aktuell sind die Giants 15. „Wir stehen da, wo wir auch am Saisonende stehen wollen: auf einem Nicht-Abstiegsplatz“, meinte Flabb.

 

Die Highlights Die Meisterschaftsspiele eins, bei den Sparkassenstars Bochum, und drei bei den Eisbären Bremerhaven. Da gewannen die Giants mit 102:90 bzw 112:73 und knackten somit jeweils die magische 100-Punkte-Marke. In beiden Partien spielten der ART sehenswerten Hurra-Basketball. Vorne fielen die Bälle wie die Giants es wollten und besonders in der Begegnung mit den Eisbären stand die Abwehr auch sattelfest und ließ kaum freie Würfe der Bremerhavenener zu.

Auch bei Phönix Hagen bewiesen die Giants, dass sie zu den offensivstärksten Teams der Pro A zählen. Das 100:109 war das dritte Spiel, in dem die Düsseldorfer 100 Punkte erzielten, Pech nur, dass die Hagener neun Zähler mehr verbuchten.

 

Die Tiefpunkte Es war Spiel Nummer fünf, als es den ersten Black-out der Giants gab. Beim 59:75 gegen die Kirchheim Knights wollte einfach nichts zusammenpassen im Spiel der Giants. Vorne war der Korb wie vernagelt, hinten war die Defensive offen wie ein Scheunentor. Nicht einzelne Spieler, nein, das gesamte Team agierte unterirdisch.

Dieses Szenario wiederholte sich zuletzt bei den Nürnberg Falcons BC. Zwar trugen sich alle eingesetzten Giants in die Punkteliste ein, doch lediglich Travion Jamar Hollowell konnte mit 14 Zählern zweistellig punkten. Bei den Falken schafften es gleich sechs Spieler zehn oder mehr Punkte zu erzielen. Dabei machten die Düsseldorfer es den Mittelfranken auch leicht, den Korb zu treffen. Mehrfach konnten die Nürnberger völlig ungehindert Maß nehmen und freistehend einnetzen. Mit anderen Worten, defensiv lief es nicht gut für die Giants. Und weil auch die ansonsten starke Offensive der Giganten an Glanz verloren hatte, war der zweite Tiefpunkt der bisherigen Saison erreicht. 

Die Stärken Wenn die Giants nicht das Visier verstellt haben, wie zuletzt in Nürnberg, gehören die Würfe von jenseits der Dreier-Linie zu den Stärken des Pro A-Aufsteigers. Besonders Ryan Richmond und Booker Coplin die jeweils gut die Hälfte aller Wurfversuche treffen, die sie weiter als 6,75 Meter vom Korb entfernt loslassen.

In der Defensive überzeugte „die Krake“ Lennart Boner. Der Centerspieler hat bisher 114 Rebounds verzeichnet, war also dafür verantwortlich das viele vom Korb oder Brett zurückspringenden Bälle in den Besitz der Giants gelangten.

 

Die Schwächen Die Giants leisten sich zu viele Ballverluste und packen in der Abwehr nicht entschlossen genug zu. Im ersten Viertel im Spiel gegen die Wiha Panther Schwenningen gönnten sich der ART sieben Turnovers, die zu 14 Punkten für die Raubkatzen führte. Am Ende unterlagen die Giants mit drei Punkten Differenz.

 

Bester Spieler Die Ehre teilen sich Richmond und Coplin. Die beiden sind in der ligaweiten Statistik die beiden effizientesten Spieler der Düsseldorfer. Wenn sie gemeinsam funktionieren, läuft es für die Düsseldorfer.

Die Verletzten Vor der Saison erwischte es Melkisedek Moreaux und Kapitän Andrius Mikutis. Beide sind wieder fit und einsatzfähig, laufen der Form aber hinterher. Vor kurzem fiel Coplin  wegen eines Anrisses des Syndesmosebandes aus. „Das ist ein krasser Qualitätsverlust“, urteilt Flabb.

 

Die Aussichten Die Giants haben viel Talent, konnten das aber bisher nicht immer aufs Parkett bringen. Mit jeder Pro A-Begegnung erhält das junge Team mehr Erfahrung. Das sollte sich im Saisonverlauf positiv bemerkbar machen. Dann sollten die knappen Spiele gewonnen und so genug Siege für den Klassenerhalt eingefahren werden.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort