Fußball Turu 80 startet mit Sieg
Düsseldorf · Der 1:0-Erfolg über Kleve sorgt beim Oberligisten Turu 80 für Erleichterung. Sechs Punkte beträgt der Rückstand auf die Nichtabstiegszone. Der MSV Düsseldorf erkämpft einen Zähler gegen den Ersten.
Unmittelbar nach einer nervenaufreibenden Schlussphase war Mohamed El Mimouni schon wieder zu Scherzen aufgelegt. „Vielleicht sollten wir einen Antrag stellen, um künftig immer mit einem 0:2-Rückstand in ein Spiel gehen zu können“, sagte der Trainer des Fußball-Oberligisten MSV Düsseldorf nach dem Heimspiel gegen die SSVG Velbert. In diesem stellte der Aufsteiger wieder einmal eindrucksvoll seine „Comeback-Qualitäten“ unter Beweis. Bis eine Minute vor dem Abpfiff lagen die Gastgeber nach zwei frühen Gegentoren (8., 12,.) auf dem Kunstrasenplatz n der Heidelberger Straße gegen den Spitzenreiter scheinbar aussichtslos mit 0:2 in Rückstand. Als der Schiedsrichter Sven Schreiber die Partie kurz darauf abpfiff, stand es 2:2.
„Wir haben in dieser Saison nun zwei Zähler gegen den Spitzenreiter geholt. Damit habe ich nicht gerechnet“, sagte El Mimouni mit stolzem Unterton. Wohl auch keiner der rund 100 Zuschauer in Eller hatte zur Pause noch einen Pfifferling auf die Hausherren gegeben. „Velbert war sehr stark, wir aber auch extrem schwach. Wir haben gefühlt nur drei Prozent aller geführten Zweikämpfe für uns entschieden“, sagte El Mimouni über den Auftritt in den ersten 45 Minuten.
Ohne den verletzt ausgefallenen Shootingstar King Manu konnte es für den MSV im zweiten Abschnitt nur besser werden. Und das tat es dann auch unter der gütigen Mithilfe der sich augenscheinlich zu sicher fühlenden Gäste. In einer Mischung aus Arroganz und Unvermögen ließ der Aufstiegsfavorit nach der Pause einige klare Konterchancen liegen. Der MSV wiederum ließ sich auch durch einen verschossenen Foulelfmeter von Mohamed Yassin Benktib (75.) nicht entmutigen. Ahmet Gülmez brachte die Heimelf nach einer auf den langen Pfosten gezogenen Flanke aus dem Halbfeld auf 1:2 heran (89.). In der Nachspielzeit sorgte Oben Molango mit seinem per Direktabnahme erzielten neunten Saisontor für den umjubelten 2:2-Endstand.
Ein Aufschrei der Erleichterung war am Sonntagnachmittag auch an der Feuerbachstraße zu hören. Dort läutete Turu 80 auf dem ungewohnten Kunstrasen mit einem 1:0-Arbeitssieg über den 1. FC Kleve die Aufholjagd auf die Nicht-Abstiegsplätze ein. „Der Sieg tut unheimlich gut. Jetzt sind es nur noch sechs Punkte Rückstand bis zum rettenden Ufer“, sagte Francisco Carrasco nach dem Schlusspfiff.
Der spanische Übungsleiter wartete im ersten Ligaspiel des neuen Jahres mit einer Überraschung auf und ordnete die Mittelfeldzentrale mit den beiden japanischen Winter-Zugängen Keita Taguchi und Kohei Nakano neu. Das Risiko, die beiden erst kurz vor der Partie spielberechtigt gewordenen Asiaten ins kalte Wasser zu werfen, sollte sich schnell auszahlen. Denn auch wenn die Abstimmung mit den neuen Teamkollegen erwartungsgemäß noch nicht immer stimmte, erwiesen sich die beiden laufstarken und giftigen Japaner als belebende Elemente. Mit Taguchi und Nakano vor der Abwehr versuchte die Turu aus einer kompakten Grundordnung heraus über Konter zum Erfolg zu kommen. Der Plan ging in einer weitestgehend ausgeglichenen ersten Hälfte erstmals nach gut einer halben Stunde vollends auf, als Selcuk Yavuz über rechts mit dem Ball am Fuß energisch bis zur Grundlinie vordrang und den Ball scharf vor das Klever Tor brachte, so dass Batuhan Özden nur noch seinen Fuß hinhalten musste (35.). Auf der anderen Seite bissen sich die um Spielkontrolle bemühten Gäste immer wieder die Zähne aus an der gut sortierten Turu-Abwehr. Daran sollte sich auch nach Wiederanpfiff nicht viel ändern. Die Turu war bei einem Aluminiumtreffer des starken Debütanten Kohei Nakano sogar dem 2:0 nahe und fuhr letztlich verdient alle drei Punkte ein.