Düsseldorfer EG Niederberger hält den Derbysieg fest

Düsseldorf · Der Torhüter der DEG zeigt beim 2:1-Erfolg gegen die Kölner Haie erneut eine tadellose Leistung. Auf der Bank sitzt wieder das Talent Felix Bick. Der Amerikaner Bobby Goepfert gehört erneut nicht dem Kader an.

 Mathias Niederberger hielt seinen Kasten fast komplett sauber.

Mathias Niederberger hielt seinen Kasten fast komplett sauber.

Foto: dpa, hka nic

So ein Derbysieg kostet Konzentration und Kraft und verlangt auch den Fans alles ab. Als die Mannschaft nach dem Spiel auf dem Eis Platz genommen hat, um sich feiern zu lassen, ergreift ein Fan das Mikrofon und stimmt die Humba an. Das Spiel hat auch bei ihm Spuren hinterlassen, denn er vergisst völlig "das B". Spielern und Fans ist das völlig egal; sie springen auf und singen "Humba, humba, humba tätärä". Ein Freudentaumel.

Natürlich hat die gesamte Mannschaft zum Derbysieg beigetragen, und dennoch ist es so, dass der eine oder andere Akteur sich eben doch ganz besonders in Szene gesetzt hat. Während die beiden Torschützen Daniel Kreutzer und Travis Turnbull jeweils einmal besonders intensiv im Rampenlicht standen und gefeiert wurden, avancierte Mathias Niederberger zum großen Rückhalt. Dabei hallte nicht nur "Niederberger, Niederberger, hey, hey" nach gelungenen Paraden von den Rängen, sondern auch die Mitspieler feierten ihren Torhüter auf dem Weg in die Kabine mit dem Ruf.

Der Gefeierte wusste um seinen Anteil am Sieg, doch gab er das Lob sofort an seine Mitspieler weiter. "Das war eine gute Mannschaftsleistung. Wir waren richtig motiviert, haben stark gespielt und verdient gewonnen", sagte Niederberger. "Wir wollen immer, aber manchmal funktioniert es halt besser. Entscheidend war die starke Defensivleistung. Wir haben 60 Minuten konzentriert gespielt und sind geduldig geblieben. Wenn man die Geduld verliert und kopflos nach vorne rennt, bekommt man schnell ein Gegentor."

Weil Mathias Niederberger sich mit starken Leistungen sowohl in der Liga als auch in der Champions League in Szene gesetzt hat, rückte Trainer Christof Kreutzer jetzt sogar von seiner Rotation ab. Bisher hatte sich Niederberger mehr oder weniger regelmäßig mit Bobby Goepfert zwischen den Pfosten abgewechselt. An diesem Wochenende absolvierte Niederberger beide Spiele - in Schwenningen und gegen Köln. "Niederberger ist sehr beständig und strahlt viel Sicherheit aus", sagte Kreutzer.

Das Besondere an der Entscheidung ist jedoch, dass Goepfert nicht als Nummer zwei auf der Bank Platz nahm, sondern überhaupt nicht dem Kader angehörte. Dafür hatte der Trainer gleich zwei Erklärungen parat. Mit Blick auf Felix Bick sagte er, dieser habe beim Kooperationspartner Bad Nauheim hervorragende Leistungen gezeigt. "Deshalb habe ich mich entschieden, Felix in die Rotation mit einzubeziehen. Er muss auch Anerkennung bekommen."

Doch Bick hätte auch die Nummer zwei hinter Goepfert sein können - theoretisch. Doch das war für Kreutzer kein Thema, der stattdessen nochmals an die schwere Hüftverletzung des Amerikaners erinnerte: "Wir sind froh, dass Bobby überhaupt wieder so weit ist. Vor drei Monaten wussten wir noch nicht, ob er in dieser Saison überhaupt zur Verfügung steht." Dass es Knatsch mit Goepfert gebe, der enttäuscht sei, plötzlich nur noch die Nummer zwei zu sein, davon will Kreutzer nichts wissen: "Natürlich wird Bobby seine Einsatzzeiten bekommen. Auch eine Nummer eins braucht Erholung. Torhüter können nicht 60, 70 Spiele in der Saison machen, sie müssen Entlastung haben." Doch man kann es drehen und wenden wie man will: Goepfert gehörte beim Derbysieg nicht zu den Gewinnern.

(ths)
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