Lokalsport Coburg zu stark für die Vikings

Düsseldorf · Der Absteiger aus der Handball-Bundesliga verschläft den Auftakt (0:4), legt dann aber los. Die Gastgeber finden kein Mittel gegen das schnelle und variable Spiel des Gegners und kassieren eine deftige 13:27-Niederlage.

Aua, das tat weh. Die deftige 13:27 (7:10)-Klatsche des HC Rhein Vikings im Spiel der zweiten Handball-Bundesliga gegen Erstligaabsteiger HSC 2000 Coburg wird nicht ohne Folgen bleiben. "Am Ende war es ein verdienter Sieg, auch in der Höhe", erklärte Vikings-Coach Ceven Klatt. "Wie wir uns in der zweiten Halbzeit präsentiert haben, darf uns besonders zu Hause nicht passieren. Wir müssen bis zum Ende kämpfen. Es gilt, das Spiel zu analysieren und die Lehren, im positiven wie negativen, daraus zu ziehen."

Man hatte die "kleine Handball-Lehrstunde" für den Aufsteiger erahnen können. Waren die Vikings in ihrem Spiel beim HSW Balingen-Weilstetten mit 22:27 unterlegen, hatten Coburg die ebenfalls aus dem Handball-Oberhaus abgestiegenen Balinger mit 32:25 bezwungen. Wie sich herausstellte war dies mehr als ein Fingerzeig.

Dabei hatte im Castello in Reisholz alles perfekt begonnen für die Gastgeber. Nach etwas mehr als fünf Minuten stand es 4:0. Coburg wirkte seltsam teilnahmslos, war zwar körperlich anwesend, aber mental wohl noch in der Umkleidekabine. Die vom wieder genesenen Heider Thomas organisierte HC-Abwehr griff beherzt und respektlos zu, verhinderte so, dass die mit erstligaerfahrenen Spielern gespickten Gäste frei zum Wurf kamen. Und wenn doch, verhinderte der starke Vladimir Bozic im Vikings-Kasten Zählbares.

Doch nach zehn Minuten hatte sich einer der Aufstiegsfavoriten selbst zur Ordnung gerufen und fing an, Handball zu spielen. Und das so gut, so schnell, so zielstrebig, dass die Vikings oft nur noch staunend Spalier stehen konnten. Nach dem sechsten Treffer für die Hausherren dauerte es ganze 16 Minuten, bis der siebte Treffer fiel. Das war gleichzeitig der Schlusspunkt der ersten Halbzeit. Bis dahin hatten die Gäste bereits zehnmal eingenetzt.

Spielerisch blieben die auch körperlich deutlich überlegenen Coburger stärker und flexibler. Die Düsseldorf-Neusser-Handballgemeinschaft war überfordert. Till Riehn, der HSC-Spieler mit der Nummer 21, wurde auf Rechtsaußen, als Halbrechter und auf der Zentralposition als Ballverteiler und Rückraumschütze eingesetzt. Das war eindeutig zu flexibel für die Vikings. So blieb es in den zweiten 30 Spielminuten vor 835 Zuschauern bei der mageren Ausbeute von sechs Treffern, wovon auch noch drei per Siebenmeter erzielt wurden. Dass es nicht eine noch größere Klatsche gab, war einzig Torwart Bozic zu verdanken. Er stemmte sich als einziger mit seinen zwölf Paraden gegen das drohende Unheil.

"Es war klar, dass wir das Niveau der ersten zehn Minuten nicht würden halten können. Wir haben den roten Faden und den Zugriff aufs Spiel völlig verloren", ärgert sich Cheftrainer Klatt. "Mit dem Einsatz und dem Engagement in der ersten Halbzeit war ich zufrieden. Aber beides fehlte uns komplett im zweiten Durchgang."

Der HC Rhein Vikings belegt nun mit 4:6 Punkten den elften Platz in der Tabelle.

(RP)
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