Marathon Claesges gewinnt in Garath

Die Enttäuschung war Marc Fricke ins Gesicht geschrieben. Zur Halbzeit der 42,195 Kilometer langen Strecke in Garath hatte der Mann von Non-Stop Ultra Brakel beim Marathon in Garath noch locker geführt. Dann jedoch bekam er bei Kilometer 27 Magenkrämpfe und Übelkeit. "Da war die Luft raus. Nach 30 Kilometern wollte ich aussteigen, aber ein begleitender Radfahrer hat mich motiviert, weiter zu machen", erläuterte der 32-Jährige.

 Ein intelligenter Laufschuh soll zu mehr Bewegung führen.

Ein intelligenter Laufschuh soll zu mehr Bewegung führen.

Foto: ddp, ddp

Im Ziel war Fricke mit einer Zeit von 3:03,49 Stunden "nur" Zweiter. "Eigentlich wollte ich die 1:24er Zeit der ersten Runde durchlaufen. Doch ich hätte wohl das Kohlenhydratgel bei Kilometer 20 nicht essen sollen", ärgerte sich der Brakeler.

Bei der fünften Austragung des vom Garather SV (GSV) organisierten Marathons blieb nur der Sieger unter der magischen Drei-Stunden-Grenze. Im dritten Anlauf holte sich Michael Claesges (TSV Hochdahl) erstmals den Sieg im Düsseldorfer Süden. "2004 war ich siebter, 2005 vierter und jetzt habe ich gewonnen", freute er sich. "In den Jahren zuvor war das Feld aber auch stärker." Da hätte seine neue persönliche Bestleistung von 2:53,37 Stunden nicht zum Sieg gereicht. "Gewinnen ist nicht wichtig. Spaß muss es machen. Deshalb werde ich nächstes Jahr wieder antreten", versichert Claesges.

Der Streckenrekord bei den Herren (2:41,04 Std.) war in diesem Jahr nicht in Gefahr. Auch, weil auf einem Streckenabschnitt übers freie Feld den Läufern der Wind ordentlich ins Gesicht blies. Der Rekord bei den Frauen allerdings fiel. Anne Bruckmann (Büdericher SV) verbesserte die Richtzeit für die Damen auf 3:21,16 Stunden. Von den insgesamt 1094 Läufern, die sich in Garath auf die vier unterschiedlichen Distanzen machten, hatten sich 145 für den Marathon entschieden. Die größte Teilnehmerzahl verzeichnete der Halbmarathon (21,1 km). Unter den 622 Läufern befanden sich auch Ex-Fortuna-Profi Thomas Allofs und die vielfache Weltrekordlerin im Mehrfach-Ultra-Triathlon Astrid Benöhr. Beide landeten zwar nicht im Vorderfeld, aber sie hatten ihren Spaß.

"Die Strecke ist sehr abwechslungsreich. Mal geht es durch Wald, Mal über Wirtschaftswege, Mal durchs Garather Zentrum. Fast immer bietet sich ein neues Blickfeld", sagte Allofs.

Eine besondere Erfahrung machten zwei Marathonis. Auf der ersten Runde hatten sie eine Abkürzung genommen. Dies verrieten sie auch Hansi Schmidt - vom Leichtathletik Verband Nordrhein die offizielle Aufsicht: "Ich habe die beiden dann auf dem Sportplatz so lange ihre Runden drehen lassen, bis die Gruppe, mit der sie zuvor gelaufen sind, ankam. Dann sind sie wieder auf die Strecke und alles war in Ordnung." GSV-Vorsitzender Klaus Erkelenz zog am Ende eine positive Bilanz. Alles lief reibungslos - bis auf kleine Extrarunden.

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