Tischtennis Borussias Doppelbelastung

Die Akteure des Tischtennis-Bundesligisten müssen momentan neben dem Bundesliga-Spielbetrieb ihre Olympia-Teilnahme absichern. Trainer Dirk Wagner befürchtet müde Profis beim Spitzenspiel gegen Grenzau.

Dimitrij Ovtcharov ist der Shooting-Star der internationalen Tischtennisszene. Noch vor einem Jahr wurde der 19-jährige Borusse in der Weltrangliste jenseits der Top-100 notiert. Dann aber schaltete er den Turbo an und schoss auf Position 19 nach vorne. Nun hat "Dima" sogar die große Chance, bei den Pro Tour Grand Finals, dem Jahres-Endturnier der 16 besten Spieler der Saison, dabei zu sein. In dieser Jahresrangliste ist er aktuell auf Position 15 zu finden. Und auch seine Olympia-Direktqualifikation will der Düsseldorfer absichern.

Klar, dass Ovtcharov das letzte Pro Tour Turnier des Jahres in Schweden (14. - 18. November) nutzen will, um jegliche Zweifel an seiner Olympia-Teilnahme zu verdrängen. Sehr zum Unwillen von Borussen-Trainer Dirk Wagner. "Dima geht auf Nummer sicher. Theoretisch kann ihm noch Bastian Steger die Olympia-Quali streitig machen", so Wagner. Ovtcharov ist für das Bundeslia-Spitzenspiel am Sonntag gegen den TTC Zugbrücke Grenzau (16 Uhr, Burg-Wächter Castello) allerdings fest eingeplant , hat dann aber ein anstrengendes Turnier in den Knochen.

Gleiches gilt für Ovtcharovs Mannschaftskameraden Christian Süß und Jun Mizutani. Beide wollen in der schwedischen Hauptstadt Stockholm ihre Olympia-Chancen erhöhen. Dass man solche Belastungen nicht so locker weg steckt, bewies Ovtcharov am vergangenen Montag. Da stand nach den German Open das Bundesligaspiel beim TTC Jülich an. Die Düsseldorfer gewannen zwar mit 6:3, aber Ovtcharov konnte keinen Einzelpunkt zum Sieg beisteuern. "Dima ist etwas müde im Kopf. Es prasselt so viel auf ihn ein, da ist verständlich, dass er auch mal Lehrgeld zahlen muss", meint Wagner. Zum Glück brachten Süß und Petr Korbel den Sieg nach Hause.

Süß steht in Schweden unter besonderem Druck. Er will dem Bundestrainer erneut beweisen, dass er für die europäische Olympiaqualifikation die richtige Wahl ist. Dafür sollte er beim Pro Tour-Turnier in Nordeuropa besser abschneiden als der Ex-Borusse Steger. Zusammen mit Ovtcharov kann Süß seine Nationalmannschafts-Unverzichtbarkeit als Doppelspieler beweisen. Spielt die Borussen-Kombination in Schweden eine gutes Turnier, sind sie beim Grand Final der weltweit besten acht Doppel des Jahres dabei. Wie Süß und Mizutani ist auch Petr Korbel noch nicht sicher bei den Olympischen Spielen in Peking dabei. Nur kann der Tscheche in Schweden keine Punkte sammeln. Sein Verband hat vergessen, den vierfachen Olympiateilnehmer zu melden. Also wird Korbel nervös im Internet die Ergebnisse seiner Konkurrenten verfolgen. Auch nicht die beste Vorbereitung auf ein Bundesliga-Spitzenspiel.

(RP)
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