Lokalsport Borussia kämpft mit ihrer Favoritenrolle

Düsseldorf · Der Gegner ist jung, ehrgeizig, spielstark und hat nichts zu verlieren. Eine Mischung, die in Pokal-Wettbewerben schon so manchen großen Favoriten hat stolpern lassen: Der TTC Ober-Erlenbach empfängt im heutigen Viertelfinale des deutschen Tischtennis-Pokals Titelverteidiger Borussia Düsseldorf (19 Uhr). "Dass wir jetzt gegen Borussia spielen dürfen, ist sensationell", sagt TTC-Akteur Jens Schabacker. "Was ich sagen kann, ist, dass wir keine Angst vor großen Namen haben. Wir werden uns nicht verstecken und von Anfang an alles geben."

Schabacker ist der "Senior" im Ober-Erlenbach-Team - und das mit 21 Jahren. Er ist der einzige, der keine Weltranglistennotierung aufweist. Neben ihm haben die drei 18-jährigen Kohei Sambe (Weltrangliste 101), Dang Qiu (307) und Dominik Scheja (492) haben entscheidenden Anteil daran, dass der TTC mit 5:1 Punkten derzeit auf Tabellenplatz zwei der Zweiten Liga steht.

Beim Duell David gegen Goliath klingen Schabackers Worte wie eine Kampfansage des Außenseiters. Dass das Selbstvertrauen nicht unbegründet ist, beweist der überraschende Sieg der Ober-Erlenbacher im Achtelfinale gegen den Deutschen Meister 2013, den SV Werder Bremen, auch wenn die Hanseaten auf Spitzenspieler Bastian Steger verzichten mussten. In Bad Homburg fehlt auch den Düsseldorfern ihr Spitzenspieler, Timo Boll (Knie-OP). "Wir nehmen das Spiel sehr ernst", sagt Cheftrainer Danny Heister. "Wir wollen unbedingt in die Endrunde einziehen, haben dafür aber nur diese eine Chance."

Dennoch hatten die Borussen bei der Auslosung das Glück auf ihrer Seite. "Wir hätten auch auf viel gefährlichere Erstligisten treffen können", so Borussia-Manager Andreas Preuß. "Trotzdem wissen wir ja auch aus dem Fußball, dass du als Bundesligist und Favorit in so einem Spiel eigentlich nur verlieren kannst." Nur gut, dass Sharat Kamal Achanta (59) nach seiner fünfmonatigen Verletzungspause beim 3:1 Sieg im Bundesligaspiel gegen Bremen mit einem Erfolgs auf Position drei Verlässlichkeit bewies.

Der Inder dürfte auch in Bad Homburg im Aufgebot sein. Davor spielen Panagiotis Gionis (25) und Patrick Franziska (48). "Natürlich erwarten alle einen Sieg", sagt Preuß "Dieser Erwartung müssen und werden wir uns stellen."

(RP)
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