Tischtennis Borussia feiert Heimsieg in der Fremde

Die Tischtennis-Profis gewinnen das nach Bayern ausgelagerte Bundesliga-Spiel gegen Bad Königshofen mit 3:1.

 Hat nach Anlaufschwierigkeiten seine Form gefunden: Borussen-Akteur Ricardo Walther.

Hat nach Anlaufschwierigkeiten seine Form gefunden: Borussen-Akteur Ricardo Walther.

Foto: Ja/HORSTMUELLER GmbH

War das jetzt der erste Heimsieg der Borussia über den TSV Bad Königshofen in der Tischtennis-Bundesliga? Oder war der 3:1-Sieg in einer Begegnung, die die Düsseldorfer an die Veranstaltergemeinschaft FC Maxhütte-Haidhof und TB/ASV Regenstauf in die Oberpfalz abgetreten hatten, ein Auswärtsspiel? „Es hat sich wie ein Auswärtsspiel angefühlt“, sagte Borussia-Spitzenspieler Timo Boll. Wohl auch, weil TSV-Topakteur Bastian Steger nur 59 Kilometer von Haidhof entfernt geboren wurde und demzufolge viele seiner Verwandten, Freunde und Fans zur TTBL-Begegnung pilgerten und dort die „Gäste“ anfeuerten.

„In der Heimat war Bastian besonders kräftig. Das habe ich schon im Spiel gegen Kristian Karlsson gesehen“, urteilte Boll, nachdem er Steger in einem hochspannenden Match bezwungen hatte. „Ich habe mit viel Glück gewonnen, hatte ein paar Kanten- und Netzbälle. Das hätte auch anders ausgehen können.“ So aber bleibt der 38-Jährige Linkshänder der einzig in der TTBL-Saison 2019/20 ungeschlagene Bundesligaspieler. 13 mal stand Boll (Weltrangliste 11) bisher an der Platte, 13 mal mussten seine Gegner ihm gratulieren.

So auch die Königshofener Mizuki Oikawa (WR 61) und Steger (WR 112). Gegen Boll mussten beide hohes Risiko gehen, um den Routinier in Verlegenheit zu bringen. Das funktioniert aber nur, wenn man die technischen Fertigkeiten und die Ballsicherheit besitzt. Manchmal funktionierte es, doch nicht oft genug, denn beide Matches konnte Boll für sich und die Borussia entscheiden. Der Düsseldorfer hat zwar nicht die härtesten Schlag, aber ein „begnadetes“ Handgelenk, mit dem er durch kleine Veränderungen des Spielwinkels die Gegner reihenweise ins Leere laufen lässt. Da ist es dann auch egal, dass Oikawa und Steger den größer Punch haben. Der sichere und variantenreichere Spieler war Boll.

Der Knackpunkt in der Partie gegen Steger war Bolls 15:13-Erfolg im dritten Satz. „Wenn der anders ausgegangen wäre, wer weiß, wie die Begegnung dann ausgegangen wäre?“, sagte Boll. „Ja, wenn“, meinte Steger. „Aber das zeichnet Timo eben auch aus, dass er knappe Sätze für sich entscheidet.“

Den dritten Zähler zum Sieg steuerte Ricardo Walther (WR 78) mit seinem Erfolg über Kilian Ort (WR 184) bei. Nach einigen Anlaufschwierigkeiten hat er nun von den letzten acht TTBL-Partien sieben gewonnen. Den einzigen Patzer im Borussia-Heimspiel auswärts erlaubte sich Karlsson (WR 28) in der Auseinandersetzung mit Steger.

Mit dem 15. Sieg im 19. Ligaspiel verteidigten die Düsseldorfer Tabellenplatz zwei und können drei Spieltage vor Ende der Hauptrunde langsam mit den Play-off-Planungen beginnen. Die Borussia hat sechs Punkte Vorsprung auf den Post SV Mühlhausen auf Rang fünf und benötigt aus den verbleibenden drei Ligaspielen nur noch sechs Sätze, um Platz vier sicher zu haben.

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