Tischtennis Borussia erkämpft sich Vorteil

Ohne Christian Süß gewann der Tischtennis-Bundesligist das Finalhinspiel in Ochsenhausen um die Deutsche Mannschaftsmeisterschaft knapp mit 3:2. Das Doppel Kishikawa/Keen holte den entscheidenden Punkt.

Boll gibt DFB-Stars Tischtennis-Nachhilfe
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Trinko Keen hüpfte ausgelassen in der Halle herum. Der 38-jährige Tischtennisspieler freute sich wie ein kleines Kind, wenn es die Weihnachtsgeschenke unterm Tannenbaum auspacken darf. Kurz zuvor hatte Borusse Keen an der Seite von Seiya Kishikawa das Doppel gegen Adrian Crisan/Pär Gerell gewonnen und somit den 3:2-Sieg der Düsseldorfer im Final-Hinspiel um die Deutsche Mannschaftsmeisterschaft bei den TTF Liebherr Ochsenhausen klar gemacht.

Für Keen war das in der gesamtem Play-Off-Serie der Saison 2009/10 der erste Sieg. Dreimal zuvor war er als Verlierer von der Platte gegangen. Sollten die Borussen im Rückspiel (9. Juni) die Meisterschaft verteidigen, hat jetzt auch der Niederländer sein Scherflein dazu beigetragen. Nach dem mehr als dreieinhalb Stunden währenden Kampf in Ochsenhausen musste auch Borussen-Manager Andreas Preuß tief durchatmen. "Immerhin haben wir nun den Vorteil, dass wir das Rückspiel ´nur´ noch irgendwie gewinnen müssen und nicht auf einen Sieg in bestimmter Höhe angewiesen sind", meinte Preuß.

Nach zuletzt drei 3:0-Erfolgen in Serie präsentierten sich die Oberschwaben auf Augenhöhe mit dem Deutschen Rekordmeister. Der verzichtete allerdings auf seinen zuverlässigen Punktelieferanten Christian Süß. Die Verletzung im Bereich der rechten Hüfte hat sich als Muskelfaserriss herausgestellt. "Laut Aussage des Arztes hätte Christian zwar spielen können, aber die Gefahr eines erneuten Aufbrechens der Verletzung war gegeben. Eine Woche vor dem Beginn der Team-Weltmeisterschaft wollten wir dieses Risiko nicht eingehen", erläutert Preuß.

So präsentierte sich Düsseldorfs Weltranglisten-Dritter Timo Boll wieder als Fels in der Brandung. Gegen seinen früheren Angstgegner Adrian Crisan triumphierte der Borusse genauso wie über Tiago Apolonia. Dabei war der Druck gegen Apolonia besonders groß für den zehnmaligen Europameister im Düsseldorfer Trikot. Bei einem 1:2-Rückstand musste Boll an die Platte. Eine Niederlage hätte Ochsenhausens Sieg perfekt gemacht. Doch Boll trotzte der nervlichen Anspannung. In einem hochklassigen und mit spektakulären Ballwechseln gespickten Match musste sich der Düsseldorfer nur im ersten Satz geschlagen geben, übernahm danach aber mehr und mehr die Kontrolle.

Zuvor hatte Kishikawa gegen Apolonia den ersten Satz unglücklich verloren und danach komplett den Faden. Und Keen hatte die Überraschung verpasst, als er gegen Ochsenhausens favorisierten Spitzenspieler Chuang Chih-Yuan trotz einer 2:1-Führung am Ende noch mit 2:3 unterlag. Im Doppel aber machten Kishikawa und Keen alles wieder wett.

(RP)
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