Tischtennis-Bundesliga Heimpleite für Borussia

Düsseldorf · Aufgrund großer Personalnot musste sogar Borussias 47 Jahre alte Trainer Danny Heister bei der 1:3-Niederlage gegen Grenzau an den Schläger, konnte die dritte Saisonpleite aber auch nicht abwenden.

 Wie erwartet chancenlos an der Platte: Borussias Trainer Danny Heister.

Wie erwartet chancenlos an der Platte: Borussias Trainer Danny Heister.

Foto: HORSTMUELLER GmbH

Die rückhaltlose Unterstützung der Borussia-Fans war Danny Heister gewiss. Der Cheftrainer des Düsseldorfer Tischtennis Bundesligisten musste wegen einer sehr angespannten Personalsituation beim Liga-Spiel gegen den TTC Zugbrücke Grenzau nochmal selbst als Aktiver an den Tisch.

Zwei Wochen vor Vollendung seines 48. Lebensjahres avancierte er zum ältesten in dieser Bundesliga-Saison eingesetzten Spieler. Seine gesammelte Erfahrung aus vier Jahrzehnten Tischtennis mit Weltranglistenplatz 17 als höchstem Ranking halfen dem Niederländer aber nicht, den 16 Jahre jüngeren Grenzauer Mihai Bobocica (Weltrangliste 81) in die Knie zu zwingen. Wegen einer Oberschenkelzerrung konnte Heister auch nicht in den für ihn so typischen Kampfmodus kommen. Am Ende reichte es auch für den deutschen Rekordmeister nicht zum Heimsieg. Die Punkte wanderten nach dem 1:3 nach Höhr-Grenzhausen in den Westerwaldkreis. „Das Spiel sollten wir schnell vergessen“, urteilte Heister nicht nur über seine Partie.

Der Trainer musste einspringen, weil drei seiner Spieler aus dem Fünfer-Kader nicht eingesetzt werden konnten. Timo Boll (WR 3), weil er dienstlich in China weilt, Kristian Karlsson (WR 25), weil er das Doppel-Finale bei den Swedish Open bestritt und Sharat Kamal Achanta (WR 31), weil pro Team je Bundesliga-Spiel nur ein Nicht-EU-Ausländer eingesetzt werden darf und sich Heister für den Ägypter Assar (WR 53) und gegen den Inder Achanta entschieden hatte. „Wir sind trotzdem nicht chancenlos gegen Grenzau“, hatte Borussia-Manager Andreas Preuß vor der Partie erklärt. Er sollte recht behalten.

Zum Auftakt musste Omar Assar zwar eine Niederlage gegen den erst 19-jährigen Dänen Anders Lind (WR 91) quittieren, aber der Borusse war alles andere als chancenlos. Assar verdaute einen Satz, indem Lind alles und ihm nichts gelang, er wehrte im vierten Durchgang fünf Matchbälle in Serie ab, musste wegen Knieproblemen mit einem Eisbeutel und den heilenden Händen von Physiotherapeutin Miriam Schulte-Krumpen behandelt werden und erzwang den Entscheidungssatz. Der aber ging verloren.

Damit war Heisters Plan, Assar holt zwei Siege, Anton Källberg (WR 140) möglicherweise den dritten, bereits durchkreuzt. „Alle wussten, wenn wir das erste Spiel verlieren, ist es eigentlich vorbei. Omar musste zwei machen“, so Heister.

Besonders ärgerlich war Assars zweite Niederlage. Gegen Mihai Bobocica (WR 81) macht der Ägypter 44 Punkte, gab nur 43 ab, verlor aber mit 2:3 Sätzen und besiegelte so Borussias dritte Meisterschaftsniederlage.

Das einzig Positive des Spieltages war, dass Källberg zu alter Form zurück findet. Der 21-Jährige hatte in den letzten Begegnungen eher unterdurchschnittlich agiert, zeigte aber mit dem Sieg über Kirill Gerasimenko (WR 33), dass wieder mit ihm auf höherem Niveau zu rechnen ist.

Die Borussia hat jetzt 10:6 Punkte und ist nur noch Tabellenfünfter. Der Titelverteidiger muss aufpassen, den Kampf um die vier Play-off-Plätze nicht zu verlieren.

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