Tischtennis-Bundesliga Borussia will noch in zwei Endspiele

Düsseldorf · Nach dem verpassten Pokalsieg hat der Tischtennis-Rekordmeister große Ziele in Meisterschaft und Champions League. Der Hunger auf weitere Erfolge ist unvermindert groß.

 Borussias Topspieler Timo Boll

Borussias Topspieler Timo Boll

Foto: Ja/HORSTMUELLER GmbH

Für die Borussen war es ein ungewöhnliches Silvester. „Beim Feuerwerk haben wir meistens an etwas anderes gedacht als in diesem Jahr“, gesteht Manager Andreas Preuß. Hintergrund: 2019 durfte der Tischtennis-Rekordpokalsieger eine Woche länger die Füße hochlegen als in den vergangenen Jahren. Nach sechs Pokal-Triumphen in Serie waren die Düsseldorfer diesmal im Viertelfinale gescheitert und brauchten folglich am ersten Januar-Wochenende nicht im „Final Four“ anzutreten.

„Das hat unsere spielfreie Zeit um eine Woche verlängert, aber untätig waren die Jungs nicht“, sagt Preuß. In der ersten Woche das Jahres weilten Anton Källberg (Weltrangliste 110) und Kristian Karlsson (WR 24) bei einem Lehrgang der schwedischen Nationalmannschaft, Omar Assar (WR 47) spielte in Salzburg, und Timo Boll (WR 5) befasste sich intensiv mit seiner Fitness, um einer erneuten Hüftentzündung vorzubeugen. „Seit dieser Woche sind alle in Düsseldorf und trainieren fleißig. Am kommenden Wochenende geht es ja in der Bundesliga weiter“, berichtet der Manager. Dann gibt es eines von zwei „Heimspielen in der Fremde“, denn Boll und Co. spielen die Heimpartie gegen den Post-SV Mühlhausen in der Sporthalle Burgstraße in Döbeln. Das Heimspiel am 23. Februar gegen den kürzlich gekürten Pokalsieger TTF Ochsenhausen werden die Borussen im Münchner Audi Dome bestreiten.

Dass die TTF Pokalsieger geworden sind und dabei erstmals den koreanischen Weltklassespieler Jang Woojin (WR 11) eingesetzt haben, verfolgten die Borussen mit Interesse, ziehen für sich daraus aber keine Konsequenzen. „Was andere machen, interessiert uns nicht. Wir denken an uns. Wir wollen die Play-offs erreichen“, macht Preuß klar. „Es gibt derzeit fünf heiße Play-off-Kandidaten. Einer davon wird es nicht schaffen. Wir wollen das nicht sein und müssen die nächsten Spiele gewinnen. Das wird nicht einfach, denn in den kommenden drei Partien haben wir zwei schwere Gegner.“ Damit meint der Manager des Tabellendritten die Duelle mit dem Fünften aus Mühlhausen und dem Zweiten TTC Schwalbe Bergneustadt.

Die verpasste Titelverteidigung im Pokal hat dem Ehrgeiz der Borussen keinen Dämpfer verpasst. „Wir möchten bis zum Sommer noch in zwei Endspielen stehen“, betont Preuß. Gemeint sind das Bundesliga-Finale in der Fraport Arena in Frankfurt und die Finals der Champions League. Beide Wettbewerbe enden im Mai. „Sollten wir beide Finals verfehlen, müsste ich die Saison als verkorkst bezeichnen“, gesteht Preuß.

Er denkt aber schon weiter als bis zum nationalen Meisterschaftsfinale und zu den Endspielen der europäischen Königsklasse in diesem Jahr. Der Manager plant bereits für die vorolympische Saison. „Wir wollen den Kern der Mannschaft halten und werden in der kommenden Saison mit fünf Spielern antreten“, erklärt Preuß. Das machen die Düsseldorfer zwar auch in dieser Saison, doch Sharath Kamal Achanta (Weltrangliste 30) ist nur als Backup für Assar eingeplant. In der Saison 2019/20 werden fünf jederzeit einsetzbare Spieler im Kader des Rekordmeisters stehen. „Im Verein haben wir bis zu 38 Spiele. Dazu kommt die Olympia-Qualifikation. Die Weltrangliste wird immer wichtiger. Die Belastung muss auf viele Schultern verteilt werden“, sagt Preuß. Sicher ist, dass Boll, Källberg und Karlsson auch in der nächsten Spielzeit für Borussia gegen den Plastikball schlagen werden: Alle haben noch laufende Verträge.

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