Tischtennis Champions League Borussia dreht Viertelfinal-Hinspiel

Düsseldorf · Der Tischtennis-Rekordmeister gewinnt in der Champions League 3:1 im polnischen Grodzisk Mazowiecki. Der 21-jährige Schwede Anton Källberg ist der Matchwinner.

 Anton Källberg setzte sich nach einem 0:2-Satzrückstand noch gegen den früheren Borussen Panagiotis  Gionis durch.

Anton Källberg setzte sich nach einem 0:2-Satzrückstand noch gegen den früheren Borussen Panagiotis Gionis durch.

Foto: imago/Horstmüller/HORSTMUELLER GmbH

Anton Källberg hob jubelnd die Arme in Richtung Hallendecke. Der 21-Jährige wusste: Gerade eben hatte er den wohl entscheidenden Erfolg für seine Borussia erzielt. Im Viertelfinal-Hinspiel der Tischtennis Champions League bei Bogoria Grodzisk Mazowiecki in Polen hatte Källberg (Weltrangliste 110) den Ex-Borussen Panagiotis Gionis (WR 46) nach langem, zähem Kampf niedergerungen und die Düsseldorfer mit 2:1 in Führung gebracht. Somit hatte Timo Boll (5) einen „Matchball“ serviert bekommen. Und in gewohnt souveräner Manier sicherte Boll den 3:1-Sieg. Die Düsseldorfer haben sich damit eine gute Ausgangsposition für das Rückspiel am 7. Februar an der Ernst-Poensgen-Allee erspielt.

Dabei fing es gar nicht gut an für den Titelverteidiger. Der sonst so kämpferisch starke und dynamische Kristian Karlsson (WR 24) fand im erste Match des Abends nie zu seinem Spiel. Der 37-jährige Kaii Konishi beherrschte das Match und Karlsson nahezu nach Belieben. Nur im dritten Satz schien sich der Düsseldorfer von den unerklärlichen Fesseln zu befreien, wehrte zwei Matchbälle ab, musste aber dann doch nach dem 10:12 seinem Gegenüber gratulieren.

Auch Boll tat sich gegen Pavel Sirucek (97) zunächst erstaunlich schwer. Ausgeglichen verlief der erste Durchgang. Gegen Ende von Satz eins aber kam der Borusse besser ins Rollen. Der Linkshänder machte den Satz dicht und ließ in den folgenden Sätzen keinen Zweifel mehr aufkommen, wer als Sieger die Platte verlässt.

Und dann kam es zum Duell des jugendlichen Angriffsspielers gegen den routinierten Abwehrspezialisten. Der 21-jährige Källberg brauchte zwei Sätze, um gegen den 39-Jährigen Gionis seine Taktik einzustellen. „Panos“, wie Gionis genannt wird, kannte auch keine alten Freunde. Zwei Jahre lang hatte der Grieche für die Borussia gespielt, doch das spielte in Bogoria keine Rolle. Mit enormen Unterschnitt und unglaublicher Antizipation brachte Gionis Källberg an der Rand der Verzweiflung. Nach dem zweiten Satz hätten nur wenige noch eine Siegwette auf Källberg abgeschlossen. Doch der Schwede schaffte nach dem 0:2-Satzrückstand die Wende, drehte die Partie komplett und gewann verdient.

Der Druck lag bei Konishi, denn nur wenn er Boll bezwungen hätte, hätte Bogoria sein Heimspiel noch gewinnen können. Das aber wusste Boll souverän zu verhindern. Der Rekord-Europameister im Düsseldorfer Trikot hatte sich in seinem ersten Match freigespielt und hatte auf alles, was Konishi versuchte, die bessere Antwort. Sogar einen 2:6-Rückstand im zweiten Satz drehte Boll noch zum 11:6-Satzgewinn. Borussias Nummer eins war mal wieder der Sieggarant, aber Källberg der Matchwinner.

Ergebnisse: Konishi - Karlsson 3:0 (11:5, 11:3, 12:10); Sirucek – Boll 0:3 (11:9, 11:6, 11:6); Gionis – Källberg (11:6, 11:8, 7:11, 4:11, 8:11), Konishi – Boll 0:3 (5:11, 6:11, 6:11)

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