Aus schon im Halbfinale Borussias Pokaltraum ist geplatzt

Düsseldorf · Der Rekordmeister verliert das Halbfinale gegen Ochsenhausen mit 2:3. Das Doppel entscheidet. Der erste Titel ist verspielt.

 Timo Boll.

Timo Boll.

Foto: dpa/Lee Jin-Man

Die Enttäuschung war jedem Tischtennis-Profi der Borussia und den Klubverantwortlichen deutlich im Gesicht abzulesen. Nach der 2:3-Niederlage gegen die TTF Ochsenhausen im Pokal-Halbfinale zeigten die Mundwinkel konsequent nach unten – egal, wohin der Blick ging. Während der Titelverteidiger ins Endspiel einzog, war das „Final Four“ in Neu-Ulm für die Düsseldorfer bereits nach der Vormittags-Session beendet. „Wir sind alle sehr, sehr enttäuscht. Uns fehlen ein wenig die Worte, denn es war mehr drin“, erklärte Borussia-Trainer Danny Heister. „Wir sind mit einigen Situationen nicht gut umgegangen. Trotzdem geht das Leben weiter.“

Damit auch die Hoffnung, noch vor dem Sommer nach anderthalbjähriger Titelabstinenz doch einen Triumph feiern zu können. Noch hat der Rekordmeister sowohl in der Bundesliga als auch in der Champions League alle Siegchancen. Übrigens: Ochsenhausen gelang die Pokal-Titelverteidigung nicht, denn das Finale gewann der ASV Grünwettersbach mit 3:2. Damit sicherte sich eine Mannschaft den ersten Titel der Saison, die die Experten am wenigsten auf dem Zettel hatten.

Die Borussia hatte sich im Halbfinale mehr ausgerechnet. Doch einzig Timo Boll hielt dem Druck stand. Der Düsseldorfer bezwang im zweiten Spiel der Partie Jakub Dyjas und egalisierte damit die Auftaktniederlage von Kristian Karlsson gegen Hugo Calderano. Der erneute Ausgleich gelang Boll im zweiten Auftritt. Nach dem Misserfolg von Anton Källberg gegen Simon Gauzy bezwang der 38-Jährige seinen Gegenüber Calderano im Spitzeneinzel, weil sich der TTF-Akteur im zweiten Satz an der Hüfte verletzte und aufgeben musste. Ganz nebenbei gelang Boll mit diesem Sieg der wettbewerbsübergreifend 400. Erfolg im Borussia-Trikot. „Ich bin ja eh kein Freund der Statistiken“, kommentierte Boll. „Mich hätte es mehr gefreut, wenn wir die Zahl unserer Pokalsiege erhöht hätten. Aber das sollte nun einmal leider nicht sein.“

Im entscheidenden Doppel hatten sich Gauzy und der Ex-Borusse Stefan Fegerl als stärker erwiesen als Karlsson und Källberg. Die Düsseldorfer verpassten nach einem deutlich gewonnenen dritten Satz den Start in den vierten und mussten ihren Gegnern trotz einer fulminanten Aufholjagd gratulieren. „Die Tür war offen. Sowohl im Spiel gegen Ochsenhausen als auch für den gesamten Pokalsieg, denn im anderen Halbfinale hat sich ja Grünwettersbach gegen den Favoriten Saarbrücken durchgesetzt, gegen die wir möglicherweise etwas besser gestanden hätten. Das ist sehr ärgerlich“, analysierte Borussia-Manager Andreas Preuß. „Trotzdem haben wir uns ganz achtbar geschlagen, denn Ochsenhausen hat eine wirklich gute Mannschaft.“

Die Spielanalyse zeigte, dass sowohl Karlsson gegen Calderano als auch Källberg gegen Gauzy und das Düsseldorfer „Schweden-Doppel“ nicht chancenlos waren. Umso bitterer, dass alle drei Matches an die TTF gingen. „Wir haben in der letzten Saison keinen Titel gewonnen, jetzt hat es in der neuen bei der ersten Chance leider wieder nicht geklappt“, konstatierte Boll. Die nächste Aufgabe ist am Freitag die Bundesliga-Partie gegen den frischgebackenen Pokalsieger aus Grünwettersbach.

Statistik Calderano – Karlsson 3:0 (11:9, 11:8, 13:11); Dyjas – Boll 1:3 (9:11, 11:8, 9:11, 11:13); Gauzy – Källberg 3:1 (17:15, 11:7, 8:11, 11:8); Calderano – Boll 0:3 (5:11, 2:11, 0:11); Fegerl/Gauzy – Karlsson/Källberg 3:1 (11:9, 12:10, 5:11, 11:8).

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