Tischtennis-Bundesliga Borussia beendet Pleitenserie

Düsseldorf · Der Tischtennis-Rekordmeister feiert nach drei Liga-Niederlagen in Folge wieder ein Erfolgserlebnis und gewinnt 3:2 gegen Bremen.

 Kamal Achanta war Borussias Matchwinner. In seinem Einzel gab es jede Menge Drama, Emotionen und Klasse-Ballwechsel.

Kamal Achanta war Borussias Matchwinner. In seinem Einzel gab es jede Menge Drama, Emotionen und Klasse-Ballwechsel.

Foto: HORSTMUELLER GmbH

Danny Heister hat schon entspanntere Geburtstage verlebt. Am Tage der Vollendung seines 47. Lebensjahres hatte der Borussia-Cheftrainer noch mit dem Frust der 2:3-Pokalniederlage beim ASV Grünwettersbach zu tun. Der Traum vom erneuten Triple ist früh in der Saison geplatzt. Und dann stand ja auch noch die richtungsweisende Partie der Tischtennis-Bundesliga gegen den SV Werder Bremen TT auf dem Plan.

Bei einer Niederlage würde der Rekordmeister vorläufig im Niemandsland der Tabelle versinken, bei einem Sieg wenigstens den Anschluss an Rang vier halten, den der 1. FC Saarbrücken TT mit 14:4 Punkten einnimmt. Dementsprechend groß war der Druck, nach drei Liga-Niederlagen in Folge mal wieder ein Erfolgserlebnis einzufahren. Es gelang, mit 3:2 gewann der Gastgeber. „Wir wussten vorher, dass es eng wird. Umso schöner, dass wir mal wieder gewonnen haben“, meinte Heister.

Die Borussen hatten für die Bremen-Partie einen Notfallplan ausgeheckt. Ohne Timo Boll (Weltrangliste 3), der schon im Pokal wegen einer Entzündung im Kreuzbein-Darmbein-Gelenk nicht richtig spielen konnte, und Omar Assar (WR 53), der völlig außer Form ist, aber dafür mit Sharat Kamal Achanta (WR 31), Kristian Karlsson (WR 25) und Anton Källberg (WR 140) gingen sie ans Werk.

Achanta war erst am Sonntagmorgen um 9.30 Uhr aus Indien kommend auf dem Düsseldorfer Flughafen gelandet. Klar, dass er da in seinem Match gegen Hunor Szöcs (WR 79) einen Satz brauchte, um in seinen bekannten „Tiger-Modus“ umzuschalten. Doch dann entwickelte sich eine Partie, die für die Borussia der letzten Spiele und für Achanta selbst so typisch war. Jede Menge Drama, jede Menge Emotionen und jede Menge Klasse-Ballwechsel. Am Ende setzte sich Achanta mit einem gekonnten Mix aus Geschick und Gewalt durch. Die Erleichterung über den Erfolg war ihm deutlich anzusehen, denn mehrmals pustete der 36-Jährige tief durch. „Ich hatte Chancen, 3:1 zu gewinnen und dann hätte ich beinahe noch verloren. Ich bin sehr glücklich, gewonnen zu haben“, meinte er direkt nach dem Match.

Sowieso waren vier der fünf Partien nichts für schwache Nerven. Karlsson ging zum Auftakt gegen Gustavo Tusboi (WR 49) genauso über die volle Distanz von fünf Sätzen wie anschließend Källberg gegen den Ex-Borussen Bastian Steger (WR 47). Karlsson gewann, aber Källberg verlor. Dabei hatte Källberg teilweise mehr mit dem Schiedsrichter zu tun als mit Steger. Drei Punkte wurden ihm wegen angeblich falschen Aufschlags aberkannt. „Das verunsichert natürlich. Man macht den Aufschlag dann nicht mehr so, wie man es gewohnt ist, und das kostet ein paar Punkte“, erläuterte Heister.

Enttäuschend war Karlssons zweites Einzel. Steger hatte leichtes Spiel. So musste das Doppel die endgültige Entscheidung bringen. Källberg und Achanta rauften sich zusammen, harmonierten erstaunlich gut, obwohl sie nur ein einziges Mal vor drei Jahren zusammen trainiert hatten. „Kamal macht trotz der Reisestrapazen und der Zeitverschiebung zwei Punkte. Hut ab“, lobte Heister. Da war es doch noch ein versöhnlicher Geburtstag für ihn.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort