Borussia deklassiert Plüderhausen zum Auftakt

Düsseldorf · Jeder Superstar dürfte vor Neid erblassen. Beim 3:0-Sieg über den SV Plüderhausen zum Auftakt der Tischtennis-Bundesliga-Saison 2011/2012 herrschte allerbeste "Boy Group-Stimmung" im und am Arag Center Court. War bei der namentlichen Vorstellung des SV Plüderhausen die Dezibel-Zahl noch im erträglichen Rahmen, änderte sich dies schlagartig, als die Namen der Borussia-Akteure erklangen.

Timo Boll – Rekord-Meister, Weltranglisten-Erster, Borussia Düsseldorf
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Das ist Timo Boll

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Foto: dpa/Andreas Arnold

Besonders als der unumschränkte Herrscher des bundesdeutschen Tischtennis, Timo Boll, die Halle betrat, hallten verzückte Begeisterungsschreie - beinahe in Orkanlautstärke - durch den Raum. 800 junge Teilnehmer der Andro Kids Open hatten sich in den Center Court begeben und verwandelten mit den 300 anderen Besuchern die Halle in einen Hexenkessel. Die "Borussia Boy Group" mit Boll, Patrick Baum und János Jakab enttäuschte ihre Fans nicht. Mit einem nie gefährdeten 3:0 schickte der amtierende Deutsche Meister die Plüderhausener wieder zurück in den Rems-Murr-Kreis nach Baden Württemberg. "Timo war wie immer souverän.

Patti hat die Probleme, die er hatte, sehr gut gelöst. Und die Art und Weise wie János spielt, ist schon gut", lobte Borussia Trainer Danny Heister seine Truppe. "Selbst wenn ich jetzt schnell gesund werde, ist für mich wohl kein Platz mehr in der Mannschaft", scherzte dann auch der achtmalige Europameister Christian Süß, der sich nach einer Knieverletzung noch in der Rekonvaleszenzzeit befindet.

Den totalen Triumph für die Borussia verhinderte Plüderhausens Aleksandar Karakasevic. Der Serbe knöpfte dem amtierenden Vize-Europameister Patrick Baum einen Satz ab. Dennoch zeigte sich Baum von seiner Niederlage aus dem Champions-League-Spiel gegen den SVS Niederösterreich (3:1) gut erholt. Diesmal war er dynamisch, kampfbereit und setzte mit seiner aggressiven Spielweise die Akzente. "Patti war nur im dritten Satz kurz verwirrt. "Er hatte 7:1 gezählt, aber es stand 6:2.

Im vierten Satz hat man von seiner Verwirrung aber nichts mehr gemerkt", erläuterte Heister. Und als dann die Nummer drei des SV, Philipp Floritz, Jakab vor nicht allzu große Probleme stellte, war Borussias deutlicher Auftaktsieg gelungen. "Ein Kompliment auch an unseren Physiotherapeuten Ole Nauert. János hatte vor sechs Wochen eine Schulteroperation und Ole schafft es, dass János ohne Schmerzen zwei Spiele hintereinander absolvieren kann", sagte der Coach.

Zu einem Erfolgsteam gehören eben mehr als die Personen, die am Tisch stehen. Da ist die Borussia ohnehin sehr gut aufgestellt, aber auch hinter den Kulissen läuft es derzeit bestens.

(RP)
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