Petr Korbel konnte den letzten Satz gegen Jörgen Persson in aller Seelenruhe zu Ende spielen. In der Partie der Deutschen Tischtennis Liga (DTTL) beim TTC Fulda-Maberzell hatten die Düsseldorfer den Sieg bereits in der Tasche, weil Borussias Dimitrij Ovtcharov auf Position vier Fuldas Jörg Schlichter bereits besiegt hatte. Doch der 36-jährige Routinier brennt noch immer vor Ehrgeiz und ließ sich gegen den fünfmaligen Weltmeister Persson nicht hängen. Mit 3:1 bezwang Korbel den Schweden, der von 1985 bis '87 für Borussia gespielt hatte.

So verhinderte Korbel, dass Ovtcharovs Erfolg noch in die Wertung kam, und machte den 6:3-Erfolg seiner Borussia beim Play-off-Aspiranten aus Hessen perfekt. "Eigentlich haben wir 7:3 gewonnen. So kann es weitergehen", freute sich Manager Andreas Preuß. Seine Mannschaft spielte nicht überragend, aber solide. Dass man nach Reisestrapazen und nur 36 Stunden nach dem 3:0-Erfolg im Champions-League-Spiel bei STK Vecernji List Zagreb in Kroatien nicht brilliert, ist verständlich.

Timo Boll gewann seine drei Auftritte, Korbel seine beiden Einzel, und auch Ovtcharov steuerte mit seinem Sieg über Persson einen Zähler zum Borussia-Erfolg bei. "Dimitrijs Sieg war das Break für uns. In den letzten Partien hatte er gegen Persson immer verloren", sagte Preuß.

Einzig der zuletzt so stabile Christian Süß schwächelte. Im Hinspiel hatte er Fuldas Nummer eins Zhe Feng noch mit 3:0 demontiert. Im Rückspiel unterlag Borussias Nummer zwei dem Bulgaren asiatischer Herkunft mit 2:3. "Die Begegnungen zwischen Christian und Zhe sind immer offen und hart umkämpft. Diesmal ist Christian am Ende an sich selbst gescheitert", urteilte Preuß. Zhe war in den entscheidenden Phasen einfach gieriger, wollte den Sieg mehr, die Schlappe aus dem Hinspiel ausradieren. Dabei hatte Süß bereits mit 2:1 Sätzen geführt und den dritten Satz deutlich mit 11:4 gewonnen. Aber Zhe kam zurück ins Spiel.

In seinem zweiten Einzel ließ sich der 22-Jährige Borusse gegen den zweimaligen Einzel-Weltmeister und Olympiasieger von 1992, Jan-Ove Waldner, etwas hängen und unterlag ebenfalls. Aber Süß konnte sich auf das Team verlassen. Boll mit einer für seine hohen Ansprüche soliden Leistung, Korbel zuverlässig wie eh und je und Ovtcharov mit dem endgültigen Nachweis, dass er seine kleine Formkrise überwunden hat - der Sieg in Fulda war klar.

Die Borussen sind nun weiterhin DTTL-Spitzenreiter und fahren jetzt zum Finalturnier um den Deutschen Tischtennis-Pokal nach Hamm. Dort steht am kommenden Samstag im Halbfinale die Partie gegen den TTV Gönnern an.