Tischtennis Borusse Ovtcharov verpasst das Finale

Dimitrij Ovtcharov muss noch ein wenig auf seine erste Finalteilnahme bei einem Turnier der Pro Tour warten. Der erst 19-jährige Borusse, der im Jahr 2007 wie ein Komet in die Tischtennis-Weltspitze vorstieß, unterlag im Halbfinale der mit 122600 Dollar dotierten Slovenian Open in Velenje dem Turnierfavoriten und späteren Sieger, dem Weißrussen und Ex-Düsseldorfer Vladimir Samsonov.

Ovtcharov darf zufrieden die Heimreise nach Düsseldorf antreten. Drei Sätze lang leistete der EM-Dritte von Belgrad in seinem ersten Duell mit dem Europe-Top-Gewinner hartnäckigen Widerstand, ohne aber einen Satzgewinn verbuchen zu können.

Herren-Bundestrainer Richard Prause attestierte dem Düsseldorfer eine insgesamt gute Leistung: "Dimitrij hat ein sehr ordentliches Turnier gespielt. Er war frisch und motiviert und in entscheidenden Situationen auch mental stark. Man hat aber auch gesehen, dass er noch Luft nach oben hat und noch besser spielen kann." Ovtcharov hatte im Viertelfinale mit dem Weltranglisten-14. Chuan Chih-Yuan (Taiwan) einen der besten Asiaten bezwungen und war nach den Brazil Open 2007 zum zweiten Mal in seiner jungen internationalen Karriere in das Halbfinale eines Pro-Tour-Turniers vorgestoßen.

Auf dem Weg dahin hatte "Dima" auch seinen Vereinskollegen Christian Süß ausgeschaltet. Im Achtelfinale hieß es 4:1 (11:8, 11:7, 11:8, 10:12, 11:8) für Ovtcharov. "In diesem Spiel war Christian zu gierig. Er hat zu viele Bälle übereilt weg geblasen. Hätte er etwas ruhiger gespielt, wäre mehr drin gewesen", meint Borussias Chefcoach Dirk Wagner. Zuvor hatte Süß, ebenfalls in einem reinen Borussen-Duell Petr Korbel mit 4:2 (11:5, 4:11, 11:8, 7:11, 1:9, 11:) aus dem Rennen geworfen. "Für Chris ist das bestimmt eine gute Empfehlung für die Olympia-Nominierung", hofft Wagner.

Die Entscheidung über den dritten deutschen Starter im Tischtennis-Wettbewerb bei den Olympischen Spielen in Peking fällt wohl heute bei einer Bundestrainer-Sitzung. Ovtcharov und Borussias Spitzenspieler Timo Boll sind in Peking bereits Fixstarter. Süß und Ovtcharovs Ausscheiden in der ersten Runde des Doppelwettbewerbs in Velenje ist ein kleiner Wermutstropfen. "Das darf mal vorkommen, aber ich hätte es mir natürlich anders gewünscht", so Wagner.

(RP)
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