Tischtennis Boll und Achanta besiegen die Krise

Düsseldorf · Nach dem 3:1-Sieg gegen Ochsenhausen bleibt die Borussia Fünfter, ist aber punktgleich mit dem Zweiten aus Bremen.

Die Borussia ist zurück. Der Rekordmeister hat sich mit einem 3:1-Erfolg beim bisherigen Tabellendritten der Tischtennis-Bundesliga, der TTF Ochsenhausen, aus seiner kleinen Krise gespielt. "Das war ein ganz wichtiger Sieg, was die Tabellensituation, die Moral, das Selbstbewusstsein und die Stimmung anbelangt", meinte Borussia-Chefcoach Danny Heister.

Die Tischtennisfreunde hatten die Partie gegen die Borussia in die Brose-Arena nach Bamberg verlegt und so 1100 Zuschauern Platz verschafft. Und die sahen eine perfekte Dramaturgie aus schwachem Start, kämpferisch-spannenden Matches und einem Crescendo an spielerischer Top-Leistung.

Dabei erwischten die Hausherren einen Auftakt nach Maß. Der zweimalige Vize-Europameister im Borussia-Dress, Patrick Baum, hatte gegen den Olympiasieger des Jahres 2004, den Koreaner Seung Min Ryu, keine Chance. Der 26-jährige Düsseldorfer ließ sich besiegen, ohne seine schon oft bewiesenen kämpferischen Qualitäten ausspielen zu können. "Bei Patti fehlte die Frische, er war mental nicht frei. Er muss sich fangen. Aber wir werden das auf die Reihe bekommen", meinte Heister.

Zum Borussia-Glück aber haben sie ja einen Timo Boll in ihren Reihen. Der Weltranglistensechste erwählte gegen den amtierenden englischen Meister Liam Pitchford (Weltrangliste 126) zunächst den Spruch vom "Pferd, das nicht höher springt, als es muss" zu seinem Motto, bevor er im Spiel des Tages gegen Ryu (22) mit seinen ganzen spielerischen Fähigkeiten glänzte. "Gegen Ryu hat Timo hervorragend gespielt. Das war der alte Timo. So wie er vor seiner Schulterverletzung und anschließender Grippe gespielt hat", freute sich Heister.

Den dritten Borussia-Zähler steuerte Sharat Kamal Achanta (51) mit einem knappen Sieg über den französischen Meister Simon Gauzy (98) bei. Er drehte seine Rückstände im vierten und fünften Satz durch unbändigen Kampfgeist und enormen Siegeswillen. Im finalen Durchgang verwandelte Achanta schließlich einen 3:7-Rückstand in eine 10:7-Führung und den abschließenden Matchgewinn.

"Den Gesamtsieg haben wir nicht nur Timo zu verdanken, auch Sharat hat einen großen Anteil daran. Er hat uns mit 2:1 in Führung gebracht und dadurch Druck von Timo genommen", erklärte Heister. Und Boll bewies eben, dass auf ihn als Punktegarant Verlass ist.

(RP)
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