Lokalsport Boll spielt im Viertelfinale die entscheidende Rolle

Düsseldorf · Borussias Tischtennis-Asse erwarten heute um 18.30 Uhr in der Champions League Pontoise Cergy TT aus Frankreich.

Pontoise Cergy TT - da werden Erinnerungen wach. Beinahe wären die Tischtennisspieler des französischen Vereins für die Borussia auf dem Weg ins Champions-League-Finale der Vorsaison zum Stolperstein geworden. Die Düsseldorfer mussten damals beim 1:3 in Frankreich die erste Niederlage der Saison einstecken, egalisierten in einem geschichtsträchtigen Rückspiel das Ergebnis und zogen durch einen mehr gewonnenen Satz ins Halbfinale ein.

Heute (18.30 Uhr, Ernst-Poensgen-Allee 58) kommt es im Champions-League-Viertelfinale erneut zum Aufeinandertreffen der alten Rivalen. Ein Schmankerl am Rande ist, dass sich beide Teams im Vergleich zum Vorjahr nicht verändert haben. Die Franzosen brennen auf Revanche. "Wir hoffen, dass es in diesem Jahr besser für uns läuft", erklärt Pontoise-Trainer Christian Adam.

Genau das wollen die Borussen verhindern. Obwohl Manager Andreas Preuß den Franzosen generös die Favoritenrolle überlässt. "Wir hatten ja große Verletzungssorgen, so dass unsere Spieler noch nicht wieder auf ihrem höchstem Niveau agieren", erläutert Preuß. Das machte sich vor allem in der Bundesliga bemerkbar. Die Borussen sind für ihre Verhältnisse ungewohnter Vierter. "Pontoise hingegen führt die französische Liga an und ist in der Champions-League-Gruppensieger geworden", erläutert Preuß.

Ganz so deutlich sind die Kräfteverhältnisse allerdings nicht verteilt. Immerhin gewannen die Düsseldorfer vor sechs Tagen den deutschen Pokal. "Dieser Titel nimmt uns einiges an Druck für den Rest der Saison, gleichzeitig gibt der Sieg Schwung und Selbstvertrauen", sagt Preuß. Darum schaut der Manager mit viel Respekt, aber dennoch optimistisch auf die Begegnung. "Die Mannschaft ist hungrig und will mehr", versichert er.

Dabei kommt Spitzenspieler Timo Boll, auch wenn er nach seiner dreimonatigen Verletzungspause erst Mitte Dezember wieder ins Wettkampfgeschehen zurückkehrte, eine entscheidende Rolle zu. Dem zweimaligen Weltranglisten-Ersten traut man zu, Pontoises Spitzenspieler - den Ex-Borussen und aktuellen Weltranglisten-Siebten Marcos Freitas - zu bezwingen. Boll erfreut sich jedenfalls höchsten Respekts beim Gegner. "Auch wenn er nicht bei 100 Prozent sein wird, ist Timo ein großartiger Spieler. Wir wissen, dass er dem Event gerecht werden wird", meint Adam.

Aber ein Spieler allein kann den Gesamtsieg nicht sichern, denn dafür braucht man drei Einzelerfolge, und jeder Spieler kann maximal zweimal eingesetzt werden. So müssen also auch Patrick Franziska (Weltrangliste/WR 41), Panagiotis Gionis (WR 24) oder Sharath Kamal Achanta (WR 67) erfolgreich sein. Auch gegen Freitas ist d s kein aussichtsloses Unterfangen. Franziska etwa hat den Portugiesen bereits bezwungen und ihn im vergangenen Jahr aus dem WM-Turnier befördert. Für Freitas ein weiterer Grund, Revanche zu nehmen.

(RP)
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