Tischtennis Boll gewinnt German Open

Im Finale der Tischtennis-Meisterschaft in Bremen deklassierte der Borusse seinen Rivalen Vladimir Samsonov. Auch im Doppel triumphierte er mit seinem Klubkollegen Christian Süß, der im Einzel erst im Halbfinale scheiterte.

 Timo Boll hat mit Borussia Düsseldorf verloren.

Timo Boll hat mit Borussia Düsseldorf verloren.

Foto: AP, AP

Timo Boll bleibt der König von Deutschland — jedenfalls wenn es sich um Tischtennis handelt. Der 28-Jährige von der Borussia verteidigte in Bremen den Titel bei den German Open. Vor Wochenfrist hatte sich Boll die nationale Deutsche Einzelmeisterschaft gesichert, mit seinem Verein ist er amtierender Deutscher Mannschaftsmeister. Um die Serie voll zu machen, sicherte sich Boll an der Seite seines Borussia-Mannschaftskameraden Christian Süß in Bremen auch noch den Doppeltitel.

Bolls Serie wird langsam unheimlich. Auch im Finale der German Open gegen Vladimir Samsonov triumphierte er, mit 4:0 Sätzen sogar erstaunlich souverän. "Ich hatte mit wesentlich mehr Gegenwehr gerechnet", erklärte Boll nach seinem Finalerfolg. Im zweiten Durchgang hatte der Weißrusse immerhin einen Satzball, doch den wehrte Boll in ganz großem Stil ab. Einen mit extrem viel Rotation gezogenen Topspin Samsonovs beantwortete der Linkshänder mit einem gefühlvollen Gegenspin in die tiefe Vorhand des Weißrussen, in einem eigentlich unmöglichen Winkel. Nur eine von vielen Situationen, in der die Reichweite des groß gewachsenen Samsonov nicht reichte.

Immer wieder verstand es Boll sich mit schier unmöglichen Bällen aus kritischen Situationen zu befreien. Solche Aktionen lösten auf den Rängen erstauntes Raunen aus und mündeten nach dem Ballwechsel in Szenenapplaus.

Dabei war der Weg zu Bolls viertem German Open-Titel kein reiner Spaziergang. So musste er im Halbfinale gegen den früheren Düsseldorfer Jun Mizutani in spektakulären Ballwechseln viel Kraft aufbringen, um den Japaner zu bezwingen.

Für Christian Süß bleibt die Finalteilnahme im Einzel bei einem Pro Tour Event vorerst ein Traum. Im Halbfinale gegen Samsonov hatte der Borusse nie wirklich eine Chance. Trotzdem war der 23-jährige zufrieden. "Unser Ergebnis im Doppel und das Erreichen des Einzel-Semifinals vor deutschem Publikum ist einfach phantastisch", sagte Süß. Das Abschneiden des dritten Borussen, Dimtrij Ovtcharov, war etwas enttäuschend. Als Nummer 16 der Weltrangliste scheiterte "Dima" bereits in Runde drei am Schweden Pär Gerell, den Süß eine Runde später deutlich mit 0:4 bezwang. Borussias Nummer vier Marcos Freitas blieb in Bremen bereits in der Qualifikation hängen.

Auf dem Weg zum Doppelsieg gaben Boll/Süß nur drei Sätze ab. Zwei davon im Finale gegen Jun Mizutani und den zukünftigen Borussen Seya Kishikawa.

(RP)
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