Lokalsport Belin – ein US-Basketballprofi hilft dem SFD

Düsseldorf · Der 1,98-Meter-Mann kam der Liebe wegen nach Düsseldorf. Er sucht einen Profiklub und trifft solange locker für den Oberligisten.

Als Jeron Belin zum ersten Mal in der Halle an der Theodor-Litt-Straße auftauchte, machten die Basketballer des Oberligisten SFD 75 große Augen. Ein Profi wollte bei ihrem Training mitmachen — nervös und skeptisch waren sie schon. Doch das Eis brach sofort, denn mit seiner offenen, sympathischen Art kam der 1,98 Meter große Flügelspieler, der immer ein Lächeln auf den Lippen hat, sehr gut an. "Die Jungs haben Jeron schnell in ihr Herz geschlossen", bestätigt Trainer Frank Wolfgramm.

Es war purer Zufall, dass der Amerikaner aus Connecticut ausgerechnet beim Oberliga-Schlusslicht gelandet ist. Vor der Saison 2011/12 kam er aus den Staaten nach Europa und spielte auf Malta in der Ersten Liga. Dort erzielte er im Schnitt 35 Punkte. Ein Jahr später wechselte er nach Island, bevor es ihn nach Luxemburg zog. Dort trat er auch in der Euro League an. "Jetzt bin ich nach Düsseldorf gezogen, weil meine Freundin hier wohnt. Unsere einjährige Fernbeziehung sollte ein Ende haben", erklärt Belin.

Seine Partnerin machte sich im Internet auf die Suche nach einem Verein und stieß auf eine Anzeige des SFD. Nun stand er also in der Garather Halle und konnte, da alle Formalitäten gerade noch rechtzeitig geklärt wurden, bereits zwei Tage später zum Heimspiel des SFD gegen BG Duisburg West antreten. Belin war nicht fit, erzielte trotzdem 65 Punkte und verhalf der Mannschaft zum ersten Saisonsieg.

"Jeron ist Linkshänder und verfügt über einen schnellen ersten Schritt, einen schnellen Wurfarm sowie eine gute Wurfauswahl. Auch seine Übersicht, seine Ruhe, sein Wille, die Teamkameraden in Szene zu setzen, und seine positive Denkweise gefallen mir sehr. Ich glaube, dass er in unserer Ersten Liga zweistellig punkten könnte", versichert Wolfgramm.

Die neuen Mannschaftskollegen kamen mit dem hohen Tempo noch nicht klar. Die teilweise angeschnittenen Pässe bekamen sie manchmal nicht unter Kontrolle, zudem flog ein Spieler bei einem Fangversuch mit dem Ball ins Aus. Anscheinend war das aber der richtige Ansporn, denn nun trainieren die Garather sogar zweimal die Woche und haben schon viel dazugelernt. Belin ist derweil täglich in der Halle. Als Vertrauensbeweis hat er vom Verein einen Hallenschlüssel erhalten. Sehr diszipliniert spult er sein Programm ab: Aufwärm- und intensives Wurf- sowie Krafttraining, Sprints und Ausdauerläufe.

"Ich möchte mich fit halten und bin sehr dankbar, dass der SFD mir diese Möglichkeit gibt", betont der Amerikaner. Klar ist aber, dass Belin nicht lange bleiben wird. "Wir genießen es, dass er bei uns ist, unterstützen ihn aber auch bei der Suche nach einem Profi-Verein", verrät Wolfgramm. So lud er einige Scouts zur Partie am Samstag (19 Uhr) beim TuS Hilden ein. "Mit Sicherheit wird es bald einige Angebote geben. Aber Jeron hat keinen Druck, er kann mit seinem Agenten die Angebote sondieren", sagt Wolfgramm. "Dabei kann ich auch gern helfen."

(RP)
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