Tischtennis Beim Pokalsieg ist Boll Borussias Erfolgsgarant

Düsseldorf · Die Düsseldorfer gewinnen den Titel bereits zum 22. Mal. Im Endspiel besiegen sie Fulda 3:1. Für Manager Preuß ist es "ein besonderer Titel".

Timo Boll – Rekord-Meister, Weltranglisten-Erster, Borussia Düsseldorf
20 Bilder

Das ist Timo Boll

20 Bilder
Foto: dpa/Andreas Arnold

Niemand hatte es mehr verdient als Timo Boll den Deutschen Tischtennis-Pokal als Erster in Händen zu halten. Der Weltranglistenachte hatte beim "Final 8", dem Pokal-Endrundenturnier in Stuttgart, keines seiner fünf Spiele verloren. Der 32-jährige Linkshänder war damit der Fels in der Brandung und legte die Grundlage für den 22. Pokal-Erfolg der Düsseldorfer Zelluloidballkünstler.

Doch bei der Siegerehrung überließ es Boll seinem Mannschaftskameraden Sharat Kamal Achanta, der drei Siege zum Pokaltriumph beisteuerte, den Pott als Erster in die Finger zu bekommen. Typisch Boll, denn auch in Zeiten von Triumphen bleibt er bodenständig und bescheiden. Doch vor der jubilierenden Sektdusche, die Borussias Nummer vier Ricardo Walther seinen Teamkameraden angedeihen ließ, konnte sich Boll nicht drücken.

"Das ist ein besonderer Titel", jubelte Borussias Manager Andreas Preuß. "Nach dem bisher eher mäßigen Saisonverlauf ist jetzt wieder alles im Lot. So ein Titel bringt Ruhe ins Teams und verleiht uns Sicherheit. Ich bin total glücklich."

Boll war in Stuttgart die Zuverlässigkeit in Person. Damit hielt er Wort. Denn im Vorfeld hatte er angekündigt: "Ich will die Borussia zum Pokalsieg führen." Angesichts der mehr als durchwachsenen Leistungen in den Spielen vor dem Final 8 eine mutige Aussage. Doch die Nummer eins der Düsseldorfer wusste, wovon er redet, denn er selbst zeigte sich deutlich verbessert. So konzentriert wie zuletzt selten, so sicher und spielfreudig wie zu seinen besten Zeiten war er die unumstrittene Führungspersönlichkeit im Team.

Das Viertelfinale gegen den Tischtennis-Bundesligisten Post SV Mühlhausen gestaltete der Titelverteidiger eher als Spaziergang. Ohne Satzverlust setzten sich Boll, Patrick Baum und Achanta mit 3:0 durch. "Wir haben Weihnachten durchtrainiert und ich habe das Gefühl, dass wir besser drauf sind als noch in den letzten Wochen und Monaten", meinte Boll.

Im Halbfinale gegen den TTC Zugbrücke Grenzau kamen nur nach Baums Niederlage gegen Andrej Gacina kurz Erinnerungen an die Borussia-Niederlage gegen den TTC in der Bundesliga auf. Zweimal Boll und Achanta spielten die Borussia ins Finale.

Borussia-Coach Danny Heister war vor allem von der Leistung seines Spitzenspielers angetan. "Ein guter, konzentrierter Auftritt meiner Mannschaft. Ich bin sehr zufrieden. Vor allem Timo hat gegen Gacina taktisch hervorragend gespielt. Viel über Vorhand-Mitte, das war der Schlüssel zum Sieg", analysierte Heister.

Das Finale war eine Neuauflage des Vorjahresendspiels. Erneut trafen die Borussia und der TTC RhönSprudel Fulda Maberzell aufeinander. Und wer in Bolls Gesicht sah, wusste, dass er den Sieg wollte. Mit Unterstützung von Achanta gelang das auch. Einzig Baum saß etwas mürrisch in der Spielerbox. Er konnte nämlich zwei Matchbälle in der Auftaktpartie gegen Fuldas Wang Xi nicht nutzen und verlor. Damit zwang Baum Boll zu seinem zweiten Einsatz gegen Fulda und Wang.

"Nachdem wir diese Saison sehr viel Prügel einstecken musste, ist der Pokalsieg für uns eine große Genugtuung", freute sich Boll. Dass er den größten Anteil am Pokaltriumph hatte, verschwieg er gewohnt bescheiden.

(RP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort