Düsseldorf Baskets: Mehr Flexibilität durch Waleskowski

Düsseldorf · Die türkische Seele ist noch immer angekratzt: Die Niederlage der Baskets im letzten Spiel des Jahres 2012 in Essen hat Murat Didin auch 14 Tage danach noch nicht losgelassen. "Natürlich können sie uns besiegen, von mir aus können sie uns auch mit 30 oder 40 Punkten Unterschied zerstören", sagt Didin. "Sie können aber nicht so etwas zu uns sagen". Zur Erinnerung: Der Moderator der Talkrunde nach dem Spiel leistete sich eine verbale Entgleisung ("Wir haben den Düsseldorfern richtig in den Arsch getreten") , die Murat Didin zum Verlassen der Runde bewegte.

Obendrein fühlten sich die Baskets vom Anschreibetisch benachteiligt — besonders in der Schlussphase der Partie verschwanden die Sekunden ganz offensichtlich. "Das kann nicht wie auf dem türkischen Basar zugehen", zeigt sich der 57-Jährige noch immer erbost. "So etwas ist schrecklich für den Basketball".

Die Kuriositäten nehmen aber kein Ende: Die Essener luden, wie es im Regelwerk der zweiten Basketball-Bundesliga verankert ist, das Video zum Spiel binnen 24 Stunden auf den Liga-Server hoch — jedoch fehlen gerade die letzten 18 Sekunden des Spiels. "Aufgrund eines technischen Problems, wie sie uns sagten", gibt sich Murat Didin skeptisch. Jedenfalls wurden die Sachverhalte der Liga mitgeteilt. "Ich denke, dass es nächste Woche zu einer Reaktion der Liga kommen wird", sagt Didin. "Das wird aber wohl nicht viel ändern".

Etwas Erfreuliches konnten die Düsseldorfer aber auch noch verkünden: In Adam Waleskowski haben die Baskets nun endlich einen Ersatz für Sebastian Greene gefunden. Der 30-jährige Forward wechselt von Sigal Prishtina (Kosovo) an den Rhein und erhält zunächst einen Vertrag bis zum Saisonende. Waleskowski besitzt neben der amerikanischen auch die deutsche Staatsbürgerschaft und verschafft den Baskets somit wieder eine größere Flexibilität. Durch den deutschen Pass sieht sich der 2,04-Meter große Riese aber auch verpflichtet, die deutsche Sprache besser zu beherrschen: "Ich werde oft gefragt, warum ich einen deutschen Pass habe, aber die Sprache nicht spreche. Ich plane, einen Online-Kurs zu machen, um mit den Leuten sprechen und diskutieren zu können", erklärte der Neuzugang.

Schon heute Abend beim Topspiel in Vechta (20 Uhr) möchte Waleskowski dem Team mit seiner "Erfahrung helfen, dieses Spiel zu gewinnen". Zu seinen Stärken zählt der ehemalige Göttinger "das Verteidigen, das Rebound-Spiel und die Distanzwürfe". Der geborene US-Amerikaner freut sich jedenfalls, wieder in seine Wahlheimat zurückgekehrt zu sein: "Ich mag die deutsche Kultur und die Leute sind sehr freundlich". Dominique Johnson die Baskets wieder verlassen. Er hatte sich mehr Spielzeiten erhofft und ist aus dem USA-Urlaub nicht zurückgekehrt.

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