Damen-Basketball Erfolgsstory der Bascats hat erst begonnen

Düsseldorf · Die Düsseldorfer sind vier Jahre nach ihrer Gründung Deutschlands zweitgrößter Damen-Basketballklub. Aus ursprünglich 30 Mitgliedern sind inzwischen mehr als 300 geworden.

 Das Trainergespann Sean Lowe (links) und Omar Collington mit den Spielerinnen der Capitol Bascats.

Das Trainergespann Sean Lowe (links) und Omar Collington mit den Spielerinnen der Capitol Bascats.

Foto: RP/HORSTMUELLER GmbH

Es ist eine Erfolgsgeschichte, die ihresgleichen sucht. Gerade einmal vier Jahre ist es her, dass Roger Nagel und Sean Lowe mit fünf weiteren Vertrauten die Capitol Bascats gegründet haben – einen Basketballverein nur für Mädchen und Frauen. In ihre erste Saison starteten sie mit rund 30 Mitgliedern. Mittlerweile zählt der Verein mehr als 300 Mitglieder, die in fünf leistungsorientierten Mannschaften und 18 Teams im Hobbybereich starten.

Damit haben sie die Stadt Düsseldorf auf dem Gebiet des Frauen- und Mädchensports zu einer Basketball-Hochburg in Nordrhein-Westfalen gemacht – nein, viel mehr noch: Die Capitol Bascats sind nun Deutschlands zweitgrößter Verein im Damen-Basketball. Absolutes Aushängeschild ist die erste Mannschaft, die nach vier Aufstiegen in Folge nun in der 2. Bundesliga angekommen ist.

Das sind beeindruckende Zahlen, die natürlich nicht von ungefähr kommen. Sie sind das Ergebnis harter Arbeit. „Wir haben es geschafft, viele Personen an den Verein zu binden, die mehr machen als sie müssten. Jeder Trainer, jede Trainerin, alle Spielerinnen und Personen hinter den Kulissen sind unglaublich motiviert und mit viel Herzblut dabei. Alle arbeiten in die gleiche Richtung“, erklärt Sean Lowe. Die Richtung, die Idee und Ziele des Vereins waren von Beginn an klar. „Wir haben den Verein gegründet, weil wir beweisen wollten, dass Mädchen- und Frauenbasketball eine attraktive Sportart sein kann. In der Vergangenheit haben wir oft die Erfahrung gemacht, dass weiblicher Sport stiefmütterlich behandelt wird. Das wollten wir in der Sportstadt Düsseldorf ändern. Wir waren davon überzeugt, dass hier in Düsseldorf eine ganze Menge möglich ist, wenn man es richtig anpackt. Wir haben gemerkt, dass es viele junge Mädchen und Frauen gibt, die eine besondere Sportförderung verdient haben“, beschreibt der Manager.

Mit den anderen Gründungsmitgliedern erstellte er ein erfolgversprechendes Konzept. Neben der Förderung der Jugend sollte die erste Damenmannschaft das Aushängeschild werden. „Wir wollten innerhalb von fünf Jahren in der 2. Bundesliga ankommen und den weiblichen Basketball zu einer Haupt-Sportart in Düsseldorf entwickeln“, sagt Lowe. Das ist den Capitol Bascats gelungen. Denn neben der ersten war auch die zweite Mannschaft sehr erfolgreich: Als Nachrücker durfte diese in der Oberliga starten und stand vor dem Saisonabbruch aussichtsreich auf Platz drei. Die U18 beendete die Regionalliga-Saison auf Rang eins und ist damit Westdeutscher Meister.

Beeindruckend ist der Zusammenhalt im Verein, die Spiele sind stets gut besucht. Allein zu den Heimpartien der ersten Damenmannschaft pilgern jedes Mal mehr als 100 Fans. „Wir haben einen unglaublichen Support erfahren. So hohe Zuschauerzahlen gibt es in der Regionalliga sonst nirgendwo“, betont Lowe. Ein Ereignis ist ihm besonders im Gedächtnis geblieben. „An einem Sonntagnachmittag mussten wir zum entscheidenden Spiel bei unserem ärgsten Verfolger VfL AstroStars Bochum antreten. Die Tribüne war voll, man konnte aber vom Spielfeld aus niemanden erkennen. Als wir den ersten Korb erzielt haben, gab es ohrenbetäubenden Jubel. Es waren tatsächlich über 100 Fans aus Düsseldorf angereist. Das war Gänsehaut pur. Diese Unterstützung hat uns den entscheidenden Kick gegeben“, schwärmt Lowe.

Für ihn war es zugleich das perfekte Ende seiner Trainerkarriere. Als Co-Trainer der ersten Mannschaft, Headcoach des zweiten Teams sowie der U18 und als Individualtrainer in der U12 war er auf zehn Übungseinheiten in der Woche plus drei Partien am Wochenende gekommen. „Mit unseren zwölf Übungsleitern sind wir mittlerweile aber so gut aufgestellt, dass ich mein Traineramt niederlegen und mich ganz auf das Vereinsmanagement konzentrieren kann“, verrät er.

Spielerpässe, Trainer, Organisation von Turnieren und den beliebten eigenen Camps, Mannschaften zusammenstellen, sich um Hallenzeiten und mögliche neue Sponsoren kümmern – bisher kam er wöchentlich auf 50 Stunden Vereinsarbeit. Alles ehrenamtlich. Kein Wunder, denn wie alle Personen bei den Capitol Bascats ist Sean Lowe mit Herzblut dabei. Und die Erfolgsgeschichte hat gerade erst begonnen.

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