Handball Asgeirsson erlebt Zitter-Debüt

Handball-Zweitligist HSG konnte sich bei seinem Torhüter und der Unerfahrenheit des Gegners bedanken, dass das Heimspiel gegen die TSG Groß-Bieberau mit 27:22 (15:12) endete. Der isländische Zugang gab sein Debüt.

Das hatte sich Sturla Asgeirsson vor der Partie sicher anders vorgestellt. Gemütlich in der zweiten Hälfte ins Spiel kommen und im Schongang zwei, drei Treffer zum nie gefährdeten Heimsieg beisteuern. Das wär's doch. Wurde es aber nicht. Als der isländische Zugang nach 47 Minuten sein Debüt im Burg-Wächter Castello gab, stand es 20:20, von Gemütlichkeit keine Spur.

13 Minuten später hatte sich die HSG zu einem mühevollen 27:22 (15:12) gezittert. Asgeirsson erzielte zwei Tore und berichtete nach dem Abpfiff Überraschendes: "Wir haben offensiv gut gespielt. Ich hatte nie das Gefühl, dass wir das Spiel verlieren könnten."

Diese Einschätzung dürfte wohl nicht jeder der 927 Zuschauer in Reisholz geteilt haben. Zu schwer taten sich die Gastgeber gegen die Gäste vom Odenwald. Nach einem 2:0 zu Beginn stellte ein 9:8 nach 18 Minuten die zweite HSG-Führung dar.

Kaum Ideenreiches im Angriff, kein Schwung im Rückraum durch Novickis, Kurchev und Pöter sowie eine zu passive Hintermannschaft — diese Mischung sorgte dafür, dass die HSG fast die komplette erste Hälfte nicht zu ihrem Spielfluss fand. "Wir hatten keine Sicherheit, keinen Rhythmus", ärgerte sich HSG-Trainer Georgi Sviridenko. Erst in den Minuten vor der Pause näherte Düsseldorf sich seiner Favoritenrolle und setzte sich nach 30 Minuten mit 15:12 ab.

Als die Blau-Gelben zu Beginn des zweiten Abschnitts drei schnelle Tore vorlegten und mit 18:12 davonzogen, schien alles seinen gewohnten Gang zu nehmen. Doch dann folgten aus HSG-Sicht zehn katastrophale Minuten, verbunden mit einem Rückfall in die Leistung vom Beginn des Spiels. Der Aufsteiger aus Groß-Bieberau kämpfte sich Tor um Tor heran, spielte konsequent im Angriff und aggressiv in der Deckung. Plötzlich stand es 22:22 (53. Minute). "Bis dahin haben wir einen heißen Fight geliefert", sagte TSG-Trainer Thomas Göttmann, "dass wir dann noch mit fünf Toren verlieren, ärgert mich. Da waren wir zu grün."

Garant für den zweiten Sieg im zweiten Saisonspiel war HSG-Torhüter Matthias Puhle, der in den letzten sieben Minuten alle Würfe auf sein Tor hielt und insgesamt 20 Paraden verbuchen konnte. "Das war irgendwann ein richtiger Rausch. Das hat richtig Spaß gemacht", sagte er freudestrahlend. Immer, wenn auf dem Feld nichts lief, brachte Puhle zwischen den Pfosten seine Kollegen zurück ins Spiel. "Er bekommt sicherlich ein Extra-Lob heute", sagte Sviridenko. Es wird wohl das einzige an diesem Nachmittag gewesen sein.

(RP)
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