Lokalsport ART-Läufer kämpfen um EM-Tickets

Düsseldorf · Beim Metro Marathon am Sonntag geht es für die Athleten nicht nur um die Qualifikation zur Europameisterschaft, die im August in Berlin ausgetragen wird, sondern auch um die deutsche Marathonmeisterschaft.

Es ist schon lange her, dass die deutschen Meisterschaften im Marathon-Lauf zuletzt in Düsseldorf ausgetragen wurden. Im Rahmen des Metro Marathon findet der Wettkampf nun erstmals seit 1961 wieder in der nordrheinwestfälischen Landeshauptstadt statt.

Ganz zur Freude der heimischen ART-Läufer, die im vergangenen Jahr in Frankfurt den Team-Titel gewannen. Diesen Erfolg zu verteidigen hat für das ART-Team, bestehend aus Sebastian Reinwand, Philipp Baar, Andreas Straßner und Paul Schmidt, höchste Priorität. Und die Chancen stehen gut. Denn das Team aus Regensburg, das dem ART am ehesten gefährlich werden könnte, geht nicht komplett an den Start. Für die Düsseldorfer wäre es der zweite Meistertitel innerhalb von drei Wochen. In Hannover verteidigten sie ihre Meisterschaft im Halbmarathon. Die Vorfreude auf das Heimspiel ist riesig: "Es wäre besonders schön, hier in Düsseldorf erfolgreich zu sein. Wir sind alle voll motiviert und haben gut trainiert", sagt Sebastian Reinwand. Auch Athleten-Manager des Metro Marathon Düsseldorf Christoph Kopp ist zuversichtlich, was einen weiteren Mannschaftserfolg angeht: "Ich erwarte, dass sie ihren Titel als Team verteidigen", sagt er. Bei den Damen zeichnet sich ein Zweikampf zwischen Fabienne Amrhein (MTG Mannheim) und Franziska Reng (LG Telis Finanz Regensburg) ab.

Neben der deutschen Meisterschaft geht es morgen auch um die Qualifikation zur Europameisterschaft. "Vielleicht schafft es einer oder sogar zwei, sich für das EM-Team zu qualifizieren. Die Voraussetzungen sind da", schätzt Kopp die Chancen der Düsseldorfer Starter ein. Beste Chancen haben seiner Meinung nach Philipp Baar und Sebastian Reinwand. Insgesamt streiten sich zehn Läufer um die begehrten Plätze. Um an der Europameisterschaft teilzunehmen, muss die Zeit von 2:17 unterboten werden. Ebenfalls aussichtsreiche Kandidaten sind Karsten Meier (LG Braunschweig), Jens Nerkamp (PSV Grün Weiß Kassel) und Tom Gröschel (TC Fiko Rostock). Für sie ist es allerdings ihr erster Marathon, sie wussten auf der Halbmarathon-Distanz zu überzeugen.

Für den Gesamtsieg beim Metro Marathon kommen die deutschen Athleten jedoch nicht in Frage. Bei den Herren ist der Äthiopier Dereje Debele Tulu einer der Favoriten. Seit 2013 hat sein Streckenrekord von 2:07:48 bestand. Die zweitbeste Zeit in Düsseldorf lief der Kenianer Gilbert Yegon ein Jahr später (2:08:07). Auch er ist in diesem Jahr wieder mit zum Favoritenkreis zu zählen.

In der Damen-Konkurrenz führt aller Wahrscheinlichkeit nach kein Weg an der Weißrussin Volha Mazuronak vorbei, die bei den Olympischen Spielen in Rio 2016 den fünften Platz belegte. Ihr wird zugetraut, den bisherigen Streckenrekord der Kenianerin Agnes Barsosio aus dem Jahr 2012 mit 2:25:49 zu knacken.

(RP)
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