Basketball ART Giants siegen in letzter Sekunde

Düsseldorf · In einem packenden Basketball-Krimi setzt sich der Düsseldorfer Zweitligist ART Giants gegen Schwelm mit 78:77 durch. Booker Coplin behält beim letzten Wurf die Nerven. Es ist der sechste Sieg in Folge für die Truppe von Trainer Flabb.

 Quadre Lollis umkurvt seinen Schwelmer Gegenspieler.

Quadre Lollis umkurvt seinen Schwelmer Gegenspieler.

Foto: RP/Ralph-Derek Schröder

Welch eine Spannung, welch eine Dramatik! Das NRW-Derby zwischen den ART Giants und den EN Baskets Schwelm bot alles, was das (Basketballfan-)Herz höher schlagen lässt. In der packenden Crunchtime hielt es keinen der 300 Zuschauer mehr auf den Sitzen. Angefeuert vom Publikum drehten die Düsseldorfer nervenstark noch einen Vierpunkte-Rückstand und gewannen mit 78:77 (47:47). Durch den sechsten Sieg in Folge eroberten sie in der 2. Bundesliga Pro B Nord den zweiten Platz.

„Diese Mannschaft hat Nerven aus Stahl! Es ist nicht das erste Spiel, das so eng zuging, die Jungs haben erneut eine unglaubliche Moral bewiesen“, lobte Trainer Florian Flabb. Centerspieler Lennart Boner, der eine bärenstarke Vorstellung bot und mit 23 Punkten und zwölf Rebounds seine Saisonbestleistung zeigte, kam aus dem Strahlen nicht mehr heraus. „Das ist das pure Glücksgefühl! Ein Wahnsinns-Mannschaftserfolg! Wir können stolz sein auf das Team, auf jeden Einzelnen, auf das Kollektiv.“ Einige Phasen seien manchmal zwar nicht so schön, „dafür aber zeigen wir immer eine Menge Herz und viel Teamgefühl“. Besonders in der Schlussminute, die wirklich nichts für schwache Nerven war: Boner hatte das Team vorher mit 73:71 in Führung gebracht. Trotzdem gerieten die Gastgeber in Rückstand. Allerdings spielten den Schwelmern in der Phase die Nerven einen Streich: Zwei Freiwürfe ließen sie liegen, einen davon per Airball. Aber auch Boner ließ zwei Freiwürfe ungenutzt. Nach einem Foul von Andrius Mikutis verwandelten die Gäste 42 Sekunden vor dem Abpfiff beide Chancen zum 73:77.

Die Entscheidung? Mitnichten! Flabb nahm eine Auszeit, stimmte sein Team auf den nächsten Spielzug ein. Mikutis übernahm Verantwortung und netzte einen schwierigen Dreier aus der Drehung ein. Kurz darauf leistete sich der Gegner in der Offensive einen Schrittfehler, die Giants waren wieder in Ballbesitz. Das Spielgerät landete bei Booker Coplin, der beherzt zum Korb zog und warf. Der Ball tanzte zweimal auf dem Ring, ehe er 2,4 Sekunden vor dem Abpfiff durch die Reuse fiel. Im letzten Angriff der Schwelmer verteidigten die Gastgeber so stark, dass dem Gegner kein kontrollierter Wurf mehr gelang.

„Es ist toll, dass unsere Serie weitergeht und wir nach dem harten Saisonstart jetzt auch gegen solche Teams gewinnen, die auch unglaubliche Qualität in ihrer Mannschaft haben“, freute sich Boner.

Im ersten Viertel lagen die Giants dank einer guten Offensive fast dauerhaft in Führung, ehe sie mit 24:26 in Rückstand gerieten. Danach mehrten sich leichte Fehler und Ballverluste, die der Konkurrent mit schnellen Gegenzügen und kaltschnäuzigen Abschlüssen bestrafte und sich auf 27:38 absetzte. Angeführt vom starken Boner, der in der ersten Halbzeit eine 100-prozentige Wurfquote aus dem Feld aufwies, ging es ausgeglichen in die Kabine (47:47). Coplin glänzte bis dahin mit 13 Zählern und fünf Steals.

„Ich glaube, dass wir unseren offensiven Plan in der ersten Halbzeit sehr gut umgesetzt haben. Danach lag der Fokus ganz klar darauf, auch defensiv mehr Zugriff zu bekommen. Das ist uns gelungen“, freute sich Trainer Flabb. In der zweiten Halbzeit konnte sich kein Team absetzen.

So gipfelte das Derby in einen finalen Showdown, in dem die Düsseldorfer die besseren Nerven hatten.

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