Lokalsport Ältester Freiwasser-Schwimmer verzichtet auf Neoprenanzug

Düsseldorf · Antonius van Iersel strahlte über beide Ohren. Erschöpft stapfte er ins Ziel am Ufer des Unterbacher Sees. Das Publikum bedachte den ältesten Teilnehmer beim zweiten Freiwasser-Schwimmwettkampf im Düsseldorfer Osten mit anerkennendem Applaus. "Es war anstrengend, aber hat viel Spaß gemacht", sagte der 79-Jährige kurz nach seinem Zieleinlauf. Der Düsseldorfer hatte die Ein-Kilometer-Strecke souverän hinter sich gebracht.

Die Leistung des ältesten Teilnehmers wurde entsprechend gewürdigt. Van Iersel war so etwas wie der Publikumsliebling am Südstrand des Unterbacher Sees und wurde mehrfach mit Sonderapplaus bedacht. "Das Üben hat sich gelohnt", sagte van Iersel stolz. "Die Platzierung ist mir gar nicht wichtig." Vor seinem 80. Lebensjahr habe er unbedingt einen Kilometer im freien Wasser schwimmen wollen, erzählte er stattdessen mit einem breiten Grinsen. Zur Vorbereitung auf den Wettkampf habe er sich sogar extra einen Neoprenanzug gekauft. Am Ende startete van Iersel in gewöhnlicher Badehose, erreichte aber auch so problemlos das Ziel.

Insgesamt waren mehr als 400 Schwimmer beim Freiwasser-Wettkampf am Start. Bei der Premiere des Unterbacher-See-Schwimmens vor einem Jahr waren es gerade einmal 240 Teilnehmer gewesen. "Es war trotzdem wieder eine familiäre und vor allen Dingen stimmungsvolle Veranstaltung", sagte Organisator Thomas Berg. Gemeinsam mit Alexis-Vivian Buch hatte er den Wettbewerb in Namen des eigens gegründeten Düsseldorf Triathlon Verein auf die Beine gestellt.

"Alles hat hervorragend funktioniert. Nicht der sportliche Wettkampf, sondern das Miteinander stand im Vordergrund", stellte Alexis-Vivian Buch klar. Nachdem alle Rennen beendet und die Sieger gekürt worden waren, verweilten viele Teilnehmer am Südstrand. Mit Familie und Freunden genossen sie einen Tag in der Sonne. Die perfekten Wetterbedingungen sorgten auch für einen reibungslosen Ablauf beim sportlichen Teil der Veranstaltung.

Über drei unterschiedliche lange Distanzen (ein, zwei und 3,5 Kilometer) gingen die Schwimmer an den Start. Außerdem gab es ein Kinderschwimmen über 250 Meter. "Alle Teilnehmer sind wohlbehalten wieder an Land gekommen", berichtete Buch. Für die Sicherheit hatten DRK, DLRG und die Wasserwacht gesorgt.

Spannend war es vor allem über die 3,5 Kilometer: Am Ende war eine Frau die Schnellste im freien Wasser. Cathleen Großmann aus Wiesbaden ließ in 40:56 Minuten alle anderen Teilnehmer hinter sich. Nils Schneider kam zwei Sekunden später bei der Zeitnahme an und war damit schnellster Starter bei den Männern.

"Die Rennen waren richtig spannend. Es war einfach eine gelungene Veranstaltung", fasste Organisator Thomas Berg zusammen. Das sah auch Antonius van Iersel so. Und deshalb kündigte er vor Ort direkt an: "Kommendes Jahr bin ich wieder mit dabei." Mit 80.

(RP)
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