Lokalsport 0:4 - SC West verpatzt in Homberg den Saisonstart

Düsseldorf · Sieben Wochen hatte sich der Fußball-Oberligist SC West auf den Saisonstart vorbereitet, und nur drei Minuten hat es gedauert, ehe beim Aufsteiger VfB Homberg sämtliche Planungen hinfällig waren. Mit 0:4 kamen die Oberkasseler beim Auftakt unter die Räder und müssen das Feld nun von hinten aufrollen.

Das Wiedersehen mit seinem geschätzten Trainerkollegen Stefan Janßen hatte sich SCW-Trainer Marcus John sicherlich anders vorgestellt. Früher sind sich die beiden Taktikfüchse bereits mehrfach in der U19 begegnet. Damals hatte John mit der A-Jugend von Borussia Mönchengladbach gegen die gleichaltrige Truppe von Rot-Weiss Essen öfter die Oberhand behalten.

Deutlich anders sollte nun allerdings das erste Oberliga-Duell der beiden Coaches verlaufen. Schließlich durfte VfB-Trainer Janßen bereits nach 180 Sekunden die Siegerfaust ballen, nachdem sein Angreifer Marcel Kalski die Saison mit dem ersten Treffer einläutete. West-Zugang Christ Kasela Mbona unterschätzte einen langen Pass und eröffnete Kalski damit die Eins-gegen-eins-Situation. Doch es war bei weitem nicht der einzige Fauxpas, den sich die Düsseldorfer Defensive erlaubte. Dass bei den Gästen nur wenig zusammenlief, lässt sich an folgender Szene nur allzu gut veranschaulichen: Kurz nach dem 0:1 wurde ein Querpass von "Apo" Keseroglu vom Schiedsrichter derartig abgefälscht, dass auch schon der nächste VfB-Akteur freie Bahn aufs Oberkasseler Gehäuse hatte. Torhüter Sebastian Siebenbach holte den Gegenspieler von den Beinen. Den daraus resultierenden Strafstoß setzte Sunay Acar in die dritte Etage. Allzu lange dauerte es aber nicht, ehe Justin Bock auf 2:0 erhöhte. "Beim dritten Gegentreffer gucken dann alle gespannt zu, wie Sebastian einen Schuss aus 20 Metern hält, aber keiner verhindert den Nachschuss", ärgerte sich John. Kurz nach dem 0:4 (82.) folgte die wohl erfreulichste Nachricht für den SCW an diesem Nachmittag: der Schlusspfiff.

Es war der von John erwartet schwere Gegner. Mit einer kompakten Defensive, die sich in einem 4-3-3-System äußerte, wollte der SCW dem 90-Tore-Sturm des Landesligameisters den Zahn ziehen. Stattdessen sollte sich die Abwehr aber mit den individuellen Fehlern selbst bestrafen. Gleichermaßen spielte die Offensive unter ihren Möglichkeiten. Beim heutigen Training gibt es beim SCW also reichlich Redebedarf. "Nach einem 4:0 ist nicht immer alles gut, und nach einem 0:4 nicht alles schlecht. Wir werden das Spiel jetzt in Ruhe aufarbeiten und versuchen, die individuellen Fehler schnellstmöglich abzustellen", verspricht John.

(RP)
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