Ihre Festnahme ist eine von 16, die der neuen Spezialtruppe seit Anfang Oktober allein im Bereich Einbruchsdiebstahl gelungen ist. Die Einheit, deren vordringliche Aufgabe es ist, die drei Deliktgruppen zu bekämpfen, in denen die Fallzahlen dieses Jahr drastisch angestiegen sind, hatte nach besonderer Ausbildung — unter anderem in den Bereichen Observation und Spurensicherung — am 4. Oktober den Dienst aufgenommen. Weil die Truppe unabhängig von Dienstplänen und mit Hilfe zentraler Tatorterfassung arbeitet hat sie seither gute Erfolge verzeichnet: Zwölf Taschendiebe und sechs Autoaufbrecher wurden unmittelbar nach ihren Taten gestellt. Ein Großteil der Festgenommen ist — auch Dank einer bei der Staatsanwaltschaft eingesetzten Sonderdezernentin — bereits in Untersuchungshaft.

Die Truppe mit dem sperrigen Namen "Projekt Anstiegsdelikte" hat zur Medica auch das Umfeld der Messe gesichert — das übernahmen bislang Kräfte der Polizeiinspektion Nord, die sich vergangene Woche ganz auf das eigentliche Messegeschehen konzentrieren konnten. "Das Konzept hat Wirkung gezeigt", sagte Polizeisprecher Markus Niesczery gestern. "Wir hatten halb so viele Taschen- und Gepäckdiebstähle wie im vergangenen Jahr."

Die reisenden Täter, die von Großmesse zu Großmesse durch ganz Europa tingeln, fühlten sich auf dem Messegelände offenbar durch die offene Präsenz uniformierter Beamter verunsichert — zumal auch die Zivilkräfte sich durchaus absichtlich zu erkennen gaben. Auch in den Messe-Hotels war die Polizei präsent, konnte mehrere Täter in Sekundenschnelle festnehmen.