Nach Vorstellungen der Sozialdemokraten soll die Kreuzung Unterrather-/ Kalkumer-/ Eckenerstraße, jetzt schon Haltepunkt für die Straßenbahnen 707 und 715, als "Unterrather Knoten" wichtiger Drehpunkt des neuen Nahverkehrs im Norden werden. Das Fahrgastpotenzial ist nach Ansicht der Politiker riesig: rund 15 000 Beschäftigte am Flughafen und in der Airport-City, jährlich mehr als 20 Millionen Passagiere sowie Hunderttausende Airport-Besucher. Um den Flughafen anzubinden, schlägt die SPD den Bau einer Weiche an der Haltestelle Eckenerstraße vor. Von dort würden laut SPD nur rund 650 Meter Gleis fehlen - und die Straßenbahnen könnten zum Flughafen weiterfahren.

Die Idee ist nicht neu: Bereits 2005, als der erste Nahverkehrsplan aufgestellt wurde, ist sie geprüft worden. Damals hat die Stadt sie aber verworfen, und auch heute stößt das Vorhaben bei der Verwaltung auf Skepsis. Bernd Thomas, Referent im Verkehrsdezernat, hält die Anbindung für komplizierter, als es sich die SPD vorstellt. So müsse die Bahn oberirdisch durch den Verkehrsknoten am Flughafen geführt, außerdem eine Wendeschleife gebaut werden. Thomas verweist darauf, dass die geplante U-Bahn-Linie U81 ebenfalls Innenstadt und Flughafen verbinden wird. "Mit der U-Bahn wird die City noch besser angebunden", sagt Thomas.

Ein mit der Situation vertrauter Experte vermutet zudem, dass die Verlängerung der 715 die Fördergelder für den U-Bahn-Bau gefährden könnte, weil dann zwei Verbindungen dieselbe Funktion erfüllen würden.