Düsseldorf SPD will Dumont-Büste nachbauen lassen
Düsseldorf · Die SPD regt eine Wiederherstellung der verschwundenen Louise-Dumont-Büste vor dem Theatermuseum an. Sie hat eine Anfrage an die Stadtverwaltung gestellt, die in der kommenden Sitzung des Kulturausschusses am Donnerstag beantwortet werden soll.
Die Sozialdemokraten wollen unter anderem wissen, ob es möglich ist, die Büste in ihrer ursprünglichen Form neu zu gießen, zum Beispiel anhand eines Abdrucks. Dass das Original aus dem Jahr 1927 wieder auftaucht, gilt inzwischen als unwahrscheinlich. Ende Dezember hatten Unbekannte die Bronze-Büste der Schauspielerin und Gründerin des Schauspielhauses mit Gewalt von ihrem Sockel gerissen und mitgenommen.
Polizei und Stadt gingen von Anfang an davon aus, dass die Täter Metalldiebe waren, und hatten deshalb wenig Hoffnung, die Büste unversehrt zurückzubekommen. Es gilt als wahrscheinlich, dass sie eingeschmolzen wurde. Louise Dumont (1862-1932) hatte gemeinsam mit Gustav Lindemann 1904 die Schauspielhaus Düsseldorf GmbH gegründet. Ein Jahr später wurde das Theater mit einer Akademie eröffnet.
Ihre Büste war wesentlicher Bestandteil des theaterhistorischen Skulpturenparks zwischen Oper, Theatermuseum und Schauspielhaus. Die 40 Zentimeter hohe Bronzebüste hatte der Bildhauer Ernesto de Fiori geschaffen. 1955 wurde sie zunächst an der Louise-Dumont-Straße aufgestellt, 1988 dann in den Hofgarten versetzt.
Die Düsseldorfer Jonges hatten den Sockel gestiftet, der mit Dumonts Wahlspruch versehen ist, einem Goethe-Wort ("Warum sucht' ich den Weg so sehnsuchtsvoll, wenn ich ihn nicht den Brüdern zeigen soll"). Die Bronze-Büste von Dumonts berühmtestem Schüler Gustaf Gründgens war vor zehn Jahren ebenfalls gestohlen worden. Das Kunstwerk, dessen Wert damals auf 10 000 Euro geschätzt wurde, verschwand während Bauarbeiten aus dem Schauspielhaus. Einige Tage später tauchte die Büste vor dem Theater aber wieder auf.