Bundestagswahl SPD verliert besonders im Süden Wähler

Wie stark die SPD bei der Bundestagswahl in Düsseldorf in der Wählergunst eingebüßt hat, wird im Süden deutlich. Wo die Sozialdemokraten vor vier Jahren sowohl bei der Erst- als auch bei der Zweitstimmen vor der CDU lagen, liegen sie nun in beiden Fällen weit dahinter.

Bundestagswahl in Düsseldorf: Der Abend in Bildern
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2005 war Düsseldorf zweigeteilt. Der Norden, Wahlkreis 107, stimmte für die CDU — mit der Erststimme (44,6 Prozent) und der Zweitstimme (35,4 Prozent). Die SPD lag knapp dahinter (Erststimme: 40,6 Prozent; Zweitstimme: 33,7 Prozent). Im Süden, Wahlkreis 108, sah es ganz anders aus. Die SPD sackte deutlich mehr Stimmen ein (Erststimme: 45,9 Prozent; Zweitstimme: 38,8 Prozent) als die CDU (Erststimme: 38,6 Prozent; Zweitstimme: 32,2 Prozent).

Dieses Ergebnis konnte SPD-Direktkandidatin Karin Kortmann, die schon 2005 antrat, dieses Jahr von Oberbilk bis Hellerhof nicht wiederholen. Im Gegenteil. Kortmann brach um satte 12,6 Prozentpunkte ein, lediglich 33,3 Prozent der Düsseldorfer im Süden wählten sie.

Auch erlangte die SPD deutlich weniger Zweitstimmen: 22,5 Prozent insgesamt und damit 16,3 Prozentpunkte weniger. Die CDU brach ebenfalls, aber weniger drastisch ein (Erststimme: 37,7 Prozent; Zweitstimme: 30,6 Prozent). Der Norden blieb 2009 der CDU treu.

Der bundesweite Trend spiegelt sich besonders gut in den südlichen Stadtteilen Wersten oder Hassels wieder. Wersten gab 2005 6,1 Prozentpunkte mehr an die SPD als an die CDU (39,5 zu 33,4 Prozent), in Hassels waren es 6 Prozentpunkte (SPD: 40,9 Prozent; CDU: 34,9 Prozent).

2009 sieht das ganz anders aus: In Wersten liegt die CDU nun 6,1 Prozentpunkte vor der SPD (32,7 zu 26,6 Prozent). In Hassels sind es 6,3 Prozentpunkte. (CDU: 33,8 Prozent; SPD: 27,5 Prozent). Die SPD hat nicht nur in allen südlichen Stadtteilen Stimmen verloren, sie ist sogar drastisch eingebrochen. Die CDU hat zwar auch zum Großteil Prozentpunkte abgegeben, aber im Vergleich viel weniger als die Sozialdemokraten und hat wenigstens in drei Stadtteilen zugelegt.

Jetzt muss sich die SPD etwas einfallen lassen ...

(rpo/jt)
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