Pforzheimer Modell SPD fordert Anti-Graffiti-Mobil

Düsseldorf · Sprayer werden in Pforzheim seit Jahren erfolgreich bekämpft: An dem Projekt sind Polizei, Justiz und Maler-Innung beteiligt. Und die Verursacher entfernen den Schaden selbst. Die SPD fordert nun das gleiche Modell für Düsseldorf.

Ärger um Sprayer
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Foto: rpo, Falk janning

Die Kostenspirale dreht und dreht sich: Rund 100.000 Euro zahlt die Rheinbahn derzeit einer Spezialfirma, damit diese Busse und Bahnen von Sprüh-Attacken und Schmierereien befreit. 1,5 Millionen Euro investierte die Deutsche Bahn allein im Bezirk Düsseldorf 2007 für Reinigung und Renovierung nach Graffiti-Anschlägen an Fahrzeugen sowie Bahnhöfen. Wird sein Eigentum beschmiert, muss der sprichwörtliche kleine Mann dagegen in der Regel selbst und tief in die Tasche greifen, weil der oder die Täter nur selten geschnappt werden.

Im Kampf gegen Sprayer wirft die SPD-Ratsfraktion jetzt einen neuen Vorschlag in den Ring: Bei der nächsten Ratssitzung am 17. April soll die Verwaltung beauftragt werden, ein so genanntes Anti-Graffiti-Mobil für die Stadt einzurichten. Dabei beruft sich die SPD auf ein Vorbild aus dem baden-württembergischen Pforzheim, das dort seit 2003 erfolgreich praktiziert wird und schon zahlreiche Nachahmer in anderen Städten gefunden hat.

Anders als die bereits bestehende Düsseldorfer "Task-Force", die Schadensmeldungen bislang nur registriert, fährt das Pforzheimer Modell mehrgleisig: Geht die Schadensmeldung bei der Pforzheimer Polizei ein, startet der Einsatz entweder sofort, wobei die Täter meist gefasst werden, oder aber spätestens nach wenigen Tagen. Denn am Projekt Anti-Graffiti-Mobil beteiligt sind ermittelnde Polizisten, die örtlichen Gerichte, Mitglieder der Maler-Innung. Und letztlich auch die jugendlichen Strafttäter, die — sofern sie geschnappt werden — die von ihnen verursachten Schäden eigenhändig entfernen beziehungsweise überstreichen müssen.

Im Gegensatz zu Düsseldorf, wo der Geschädigte einen Reinigungstrupp der Awista anfordern kann, diesen aber selbst bezahlen muss, bleibt in Pforzheim der Betroffene nicht auf seinen Kosten sitzen. Das Anti-Graffiti-Mobil wird von einem Sonderkonto des Trägers, eines gemeinnützigen Bürgervereins, finanziert. Und dieses speist sich aus Spenden sowie aus Finanzspritzen der örtlichen Justiz.

Vorbeugende Wirkung

(RP)
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